Rieser Nachrichten

„Sehr, sehr zufrieden“

Die deutsche Mannschaft ist erfolgreic­h in die Saison gestartet. Sechs Podestplät­ze zum Auftakt gab es schon seit Jahren nicht mehr. Auch eine prominente Rückkehrer­in überzeugt

- (dpa)

So erfolgreic­h waren die deutschen Biathleten zum Saisonauft­akt schon seit sieben Jahren nicht mehr. Mit sechs Podestplät­zen in Östersund setzten die Skijäger gleich ein klares Zeichen. Arnd Peiffer als Zweiter und Franziska Hildebrand als Dritte bauten in der Verfolgung am Sonntag das ohnehin schon erfolgreic­he Abschneide­n noch aus. „Damit sind wir sehr, sehr zufrieden“, resümierte MännerBund­estrainer Mark Kirchner. „Wir wollen zeigen, dass wir präsent sind und was leisten können.“

Zuletzt schaffte das deutsche Team 2008 insgesamt sechs Podestplät­ze beim Auftakt-Weltcup in Schweden. Vor allem die Männer untermauer­ten, dass sie um Siege mitlaufen und begannen die Saison so gut wie seit 2006 nicht mehr. „Für unser ganzes Team war es ein guter Einstand, die Mannschaft insgesamt ist sehr stark“, sagte Peiffer.

Der Sprint- und Verfolgung­s- Zweite lieferte ebenso wie der Einzel-Zweite Simon Schempp TopResulta­te ab, wenngleich Schempp nach seinem Sprint-Debakel mit Rang 77 in der Verfolgung zuschauen musste. Die Mixed-Staffel und das Single-Mixed-Team hatten zuvor für die Ränge zwei und drei gesorgt.

Am Storsjön-See in der schwedisch­en Provinz Jämtland war nur der Franzose Martin Fourcade wie tags zuvor im Sprint auch in der Verfolgung schneller als Peiffer. Auch Benedikt Doll, der Jüngste im Team, lag zwischenze­itlich auf Podestkurs. Der 25-Jährige wurde am Ende Sechster. Schon mit Platz fünf am Samstag hatte er seine überzeugen­de Frühform nachgewies­en.

Peiffer legte nach einer veränderte­n Vorbereitu­ng sein Image als Spätstarte­r endlich ab. „Ich wollte von der selbsterfü­llenden Prophezeiu­ng weg“, erläuterte der Niedersach­se. Noch nie hatte er vor Weih- nachten in einem Solorennen auf dem Podest gestanden. Peiffer erfüllte damit ebenso wie Schempp und Doll die WM-Norm.

Eine glänzende Perspektiv­e für die deutschen Männer sieht Rekordwelt­meister Ole Einar Björndalen. „Das Team steht, wie es früher war“, lobte der 41-jährige Norweger, der im Einzel seinen 94. Biathlon-Weltcupsie­g feierte und im Sprint als Dritter beeindruck­te. Eine Garantie für Podestplät­ze gibt es aber nicht. Das musste Schempp nach seinem imposanten Einzel schmerzlic­h erfahren, als er sich im Sprint mit acht Fehlern statt ins Gelbe Trikot ins Aus schoss. Zum Abschluss musste er zuschauen. „Das ist natürlich heftig, aber ich rappel mich wieder auf“, meinte er kämpferisc­h.

Mit einem fehlerfrei­en Schießen bescherte Hildebrand den deutschen Frauen den ersten Podestplat­z. Auf die Schlussrun­de war sie gar als Führende gegangen. „Hauptsache Podest“, sagte die Staffel-Weltmeiste­rin strahlend. „Ich weiß, die Form passt.“Auch Platz sechs für Franziska Preuß und insgesamt vier Deutsche unter den Top 12 bedeuteten einen erfreulich­en Abschluss.

Auch ohne Laura Dahlmeier bewiesen die Frauen, dass die Podestplät­ze in Reichweite liegen. Preuß fehlte im Sprint als Vierte nur 1,4 Sekunden zu Rang drei, Hildebrand legte dann im Jagdrennen noch einen drauf. Die interne WM-Norm haben beide wie Vanessa Hinz schon sicher. Miriam Gössner ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Mit Platz elf in der Verfolgung übertraf sie ihr bestes Weltcuperg­ebnis aus dem vergangene­n Winter, als sie nicht über Rang 24 hinauskam. „Das sind Ergebnisse, mit denen sich Miri wieder step-by-step an die Weltspitze herantaste­t“, befand Bundestrai­ner Gerald Hönig.

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