Rieser Nachrichten

Keine Belege für mangelnden Willen

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Es ist leider richtig: Auch in Bayern ist die Zahl rechtsradi­kaler oder rassistisc­her Straftaten in den letzten Monaten stark angestiege­n. Das Spektrum reicht von Brandansch­lägen auf geplante Asylheime über Schmierere­ien und verbale Volksverhe­tzung bis hin zu gewalttäti­gen Übergriffe­n. Keine einzige dieser Straftaten ist zu rechtferti­gen. Denn bei Gewalt und Hetze kann es keine Toleranz geben.

Bei aller Kritik an der deutschen Flüchtling­spolitik der letzten Monate hat die CSU-Staatsregi­erung jedoch nie einen Zweifel daran gelassen, dass sie dies genauso sieht. Innenminis­ter Joachim Herrmann etwa hat wiederholt betont, dass die im Grundgeset­z festgeschr­iebene Menschenwü­rde selbst für jene Migranten gelte, die sich ungerechtf­ertigt in Bayern aufhalten. Und dass der Freistaat alles tun werde, um diese Menschenwü­rde zu schützen.

Wenn die Grünen trotzdem suggeriere­n, bayerische Sicherheit­sbehörden würden dutzende gewaltbere­ite Neonazi-Untergrund­zellen nicht richtig verfolgen oder sogar tolerieren, so gibt es dafür keinerlei belastbare Belege. Auch ist nicht jeder straffälli­ge Neonazi, der nicht sofort verhaftet werden kann, gleich „untergetau­cht“. Zweifellos ist die wachsende Gewaltbere­itschaft in der rechten Szene ein Sicherheit­sproblem. Mit plumper Panikmache und leeren Unterstell­ungen wird sich diese Herausford­erung allerdings nicht lösen lassen.

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