Bremer kommen um Sperre herum
Nur Geldstrafen für Gelbsünder
Werder Bremens ehrliche Gelbsünder Zlatko Junuzovic und Clemens Fritz sind beim DFB-Sportgericht mit einer Geldstrafe davongekommen. Die beiden Fußballprofis wurden nach der mündlichen Verhandlung am Freitag in Frankfurt am Main wegen unsportlichen Verhaltens zu einer Geldstrafe in Höhe von jeweils 20000 Euro verurteilt. „Die Strafe soll Abschreckungscharakter haben und wir erhoffen uns eine Signalwirkung. Durch ihr Geständnis heute sind die beiden gerade noch von der Klinge gesprungen“, begründete der Vorsitzende Richter Hans E. Lorenz die Entscheidung. Er warnte zugleich Nachahmungstäter, dass sie mit Sperren zu rechnen haben.
Erstmals in der Bundesliga-Geschichte hatten sich zwei Spieler dafür verantworten müssen, dass sie sich eine Verwarnung absichtlich abgeholt hatten, um eine Sperre für das nächste Spiel zu provozieren. „Es tut mir leid, wenn ich unsportlich agiert habe“, sagte Junuzovic und verwies auf die emotionale Situation nach dem 4:1-Sieg und seine Aussagen vor den Fernsehkameras: „Das Interview – das ist auch in einer Art und Weise menschlich. Ich war einfach geflasht von all den positiven Sachen.“
Als Geständnis wertete Lorenz auch die Worte von Kapitän Fritz: „Um ehrlich zu ein: Es gibt sicherlich schlechtere Spiele, als gegen Bayern München auszufallen.“Junuzovic und Fritz hatten sich am Samstag gegen Hannover 96 die fünfte beziehungsweise zehnte Gelbe Karte abgeholt. „Wenn das alle Mannschaften so machen und gegen Bayern München aussetzen, dann führt das automatisch dazu, dass Bayern München in der Bundesliga regelmäßig gegen schwächere Mannschaften zu spielen hat“, sagte Lorenz. „Das kann nicht im Sinne des Wettbewerbs sein.“