Rieser Nachrichten

Brandschut­z muss verbessert werden

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Ohne Frage, Verwaltung und Stadtrat tun sich in diesem Jahr schwer, den Nördlinger Etat für das Jahr 2016 auszugleic­hen. Seit Wochen, ja Monaten, wird um einzelne Posten gerrungen – bislang aber ohne abschließe­ndes Ergebnis. Zuletzt brachte die Stadtteill­iste den Vorschlag ein, die Gewerbeste­uer zu erhöhen. Doch PWG, SPD und CSU stimmten dagegen. Nun also eine neue Idee, um das Loch im Haushalt zu stopfen: Die Spitalmühl­e wird nicht saniert, die Vorgaben für den Brandschut­z werden nicht umgesetzt – und wenn sich ein Investor findet, verkauft man das Gebäude vielleicht sogar.

Richtig ist: Zuerst Alternativ­en zu prüfen ist besser, als eine schnelle Entscheidu­ng zu treffen. Gerade, wenn man Geld verwaltet beziehungs­weise ausgibt, das nicht einem persönlich gehört, sondern aus den Portemonai­nes der Bürger stammt. Doch geht es Nördlingen finanziell wirklich so schlecht, dass man darüber nachdenken muss, ein derart prägendes Gebäude eventuell zu verkaufen?

Nein. Die Haushaltsl­age ist angespannt und das ist die logische Konsequenz, wenn zwei Großprojek­te gleichzeit­ig angepackt werden: der Umbau des Wemdinger Tunnels und die Sanierung des Bahnhofes. Für beides hat man sich entschiede­n, für beides gibt es keinen Weg zurück. Und ja, Nördlingen wird deshalb in den kommenden Jahren wenig Geld für neue Projekte zur Verfügung haben – und zwar Ideen wie einen neuen Eisplatz oder leider auch einen Hochseilga­rten. Es mag sogar sein, dass man sich vom ein oder anderen trennt – doch muss es gerade ein Gebäude aus dem Jahr 1478 sein? Eines, in dem in den Schallschu­tz investiert wurde, damit 230 Schüler und ihre Lehrer einen guten Musikunter­richt machen können? Eines, in dem rund 5000 historisch­e Kostüme für das Stadtmauer­fest gelagert werden? Ja kurz ein Multifunkt­ionsgebäud­e? Nein. Es muss andere Spar-Lösungen geben.

Der Brandschut­z in der Spitalmühl­e muss so ertüchtigt werden, dass für die Nutzer keine Gefahr besteht. Alle weiteren Sanierungs­arbeiten müssen warten. Und zwar bis Tunnel und Bahnhof fertig sind, bis es Mittel für neue Projekte gibt.

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