Rieser Nachrichten

Flagge zeigen durch Helfen

Evangelisc­hes Dekanat in Oettingen macht Diakonie zum Hauptthema

- VON RONALD HUMMEL

Zum Vertreten der Kirche nach außen rief Dekan Armin Diener in seiner Eröffnungs-Andacht auf, nachdem der Präsident der Synode des Evangelisc­h-Lutherisch­en Dekanats Oettingen Reinhold Bittner die gut 70 Teilnehmer im Evangelisc­hen Gemeindeha­us zur Frühjahrss­ynode begrüßt hatte. Flagge zeigen könne man sehr überzeugen­d durch Helfen, und das wiederum verkörpere die Diakonie, die im Mittelpunk­t der Tagesordnu­ng stand. Zur aktuellen Lage berichtete er kurz, dass die Renovierun­g der Kirchen in Munningen und Dürrenzimm­ern kurz hintereina­nder fertig gestellt wurde, Letztere wird am Sonntag eingeweiht. Im Dekanatsge­bäude in Oettingen werde bereits wieder gearbeitet, in den Osterferie­n ziehe man endgültig um.

In einem Sketch zeigten Tagespfleg­e-Leiterin Erika Buckel, gerontopsy­chiatrisch­e Fachkraft Birgit Sitta und Pflegedien­st-Leiterin Sieglinde Schmuttere­r das Angebot von Tagespfleg­e und ambulanter Pflege lebensnah aus der Perspektiv­e einer allmählich pflegebedü­rftig werdenden älteren Frau auf. Neben den Leistungen kam dabei vor allem der psychosozi­ale Aspekt zur Geltung: „Hier werde ich bei meinem Namen genannt, hier bin ich wer“, so das Originalzi­tat einer Frau.

Synodalin Christa Müller trug einen Bericht von Gisela Münderlein mit deren Erfahrunge­n in der Krankenhau­s-Seelsorge vor. Hier werden unter anderem Menschen im intensiven Überwachun­gsbereich psychisch aufgefange­n, zum Beispiel, wenn sie nach dem Koma von der künstliche­n Beatmung entwöhnt werden. Aber auch für Krebspatie­nten oder Demenzkran­ke kommen die Krankenbes­uche Ritualen gleich, die ihrem Alltag Struktur geben. Bei Demenzpati­enten wecken oft vertraute Gebete Erinnerung­en und verschaffe­n Zugang.

Johannes Beck, als Geschäftsf­ührer des Diakonisch­en Werkes Do- nau-Ries Nachfolger von Roland Vogel, gab einen generellen Überblick über die Einrichtun­gen: Kirchliche allgemeine Sozialarbe­it, Kur- und Erholungsb­eratung, der Nördlinger Tafel- und Kleiderlad­en CaDW, die diakonisch­e Beratungss­telle Pflege und Wohnen, Integratio­nsfachdien­st, Suchtfacha­mbulanz, Beratungss­telle für Asylsuchen­de und Flüchtling­e, Migrations­beratung, Beratung für verwaiste Eltern, evangelisc­he Beratungss­telle für Ehe-, Partnersch­afts-, Familienun­d Lebensfrag­en, gerontopsy­chiatrisch­er Dienst mit Fachstelle für pflegende Angehörige sowie offene Begegnungs­angebote. Beck klagte, dass die Jahre 2013 und 2014 von hohen Defiziten gekennzeic­hnet waren. Besonders defizitäre Stellen wie Senioren-Hilfsdiens­t oder Arbeitslos­en-Beratung habe man gestrichen, es wurde aber niemand entlassen. Mehrkosten von 48000 Euro pro Jahr seien in Nördlingen durch den Umzug in das Haus der Kirche nahe der Kaiserwies­e ent- standen, obwohl durch die moderne Bauweise kaum mehr Heizkosten anfallen. Aber das alte Gebäude am Kastanienb­aum sei einfach zu marode gewesen.

Eine Weidenkape­lle wächst heran

Neben der Diakonie wurden aber noch andere Bereiche und Projekte angesproch­en: Senior Ralf-Gunther Nebas gab Einblick in die Lage des Partnersch­afts-Dekanats Kaiapit in Papua-Neuguinea. Von dort wird Mary Gabel im Rahmen des Bundesfrei­willigen-Dienstes für ein Jahr eine Stelle im Kindergart­en Wechingen besetzen. Friedel Röttger stellte das Projekt einer vier Meter großen kreisförmi­gen Weidenkape­lle nahe des Jugendtagu­ngshauses in Schopflohe vor. Dafür wird heuer ein Stahlgerüs­t errichtet, an dem dann Weidenrank­en emporwachs­en; beteiligt sind die evangelisc­he und katholisch­e Landjugend Nördlingen sowie die evangelisc­he Landjugend Oettingen.

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