Kinderhort ist das größte Projekt
Beratungen für den Wemdinger Haushalt haben begonnen. Auch ein neues Wohngebiet beschäftigt die Lokalpolitiker
Der neue Kinderhort im ehemaligen Hallenbad ist in diesem Jahr das größte Projekt, das die Stadt Wemding anpackt. Das geht aus dem Entwurf des Haushalts hervor, den der Finanzausschuss ausgearbeitet hat. Das Zahlenwerk wird demnächst dem Gesamtstadtrat vorgelegt. Der Hort soll bekanntlich bis September bezugsfertig sein. Die Kosten liegen bei rund einer Million Euro.
Die Kommune möchte heuer auch Bauland für das neue Baugebiet am Kreuter Berg in Amerbach kaufen. Viel Geld (125 000 Euro) kostet ein neues Mehrzweckfahrzeug, das der Bauhof der Stadt erhält. 2016 ist zudem die erste Rate (70 000 Euro) für ein neues Löschfahrzeug für die Wemdinger Feuer- wehr vorgesehen. Der barrierefreie Ausbau der Gehwege in der Altstadt auf der Achse vom Rathaus bis zur Monheimer Straße ist ein weiteres Projekt, das die Kommune angeht.
Nach Auskunft von Bürgermeister Martin Drexler muss die Stadt dem Etat-Entwurf zufolge keine neuen Schulden machen, um die beabsichtigten Vorhaben zu verwirklichen. Die Kommune hofft, nach dem Tiefstand im vorigen Jahr wieder mehr Gewerbesteuer (um die zwei Millionen Euro) einzunehmen. Aus der Einkommensteuer sollen drei Millionen Euro in die Stadtkasse fließen, also ein wenig mehr als im Vorjahr.
Bei den Beratungen des Haushalts beantragte Dieter Langer (PWG), die frühere Grundschule im Ludwigsgraben nicht – wie geplant – heuer, sondern erst 2017 abzurei- ßen. Dafür fand sich keine Mehrheit.
Für Diskussionen sorgte der Wunsch von Dieter Langer und von Diana Waimann (Frauenliste), den im Finanzplan im Jahr 2017 anvisierten Kauf von Grundstücken für einen vierten Abschnitt des Wohngebiets „Birket“nicht durchzuziehen. Diana Waimann zeigte sich grundsätzlich nicht damit einverstanden. Sie würde lieber die Altstadt stärken. Langer beantragte, das Geld – es ist eine Summe von einer Million Euro angedacht – sollte zur Hälfte erst 2018 ausgegeben werden. Die Vertreter der CSU/ Amerbacher Liste und der SPD beharrten jedoch darauf, das Wohngebiet „Birket 4“zeitnah in die Tat umzusetzen. Dies sei wichtig für die Zukunftsfähigkeit der Stadt. In den bisher verwirklichten beiden Abschnitten sei nur noch ein Grundstück zu haben, für die Parzellen des gerade im Genehmigungsverfahren befindlichen Bebauungsplans „Birket 3“gebe es bereits eine Warteliste. Ebenfalls keinen Erfolg hatte Langer mit dem Antrag, die Mittel für eine Zubringerstraße zum Valeo-Werk im Westen der Stadt um ein Jahr auf 2018/19 zu verschieben. Man benötige die Verbindung für den gewachsenen industriellen Bereich und wolle zügig die Bahnhofstraße entlasten, meinte die Mehrheit des Finanzausschusses.
Am Ende der Beratungen in dem Gremium sprach sich nur Diana Waimann gegen den Haushaltsentwurf der Stadt aus.