Rieser Nachrichten

Bruno wird zum Superhelde­n

- Birgit Müller-Bardorf

Bruno fühlt sich ein wenig einsam und hilflos. Gerade ist sein Großvater gestorben und die Eltern müssen sich um viele „praktische Sachen“kümmern. Ausgerechn­et jetzt hat er Ärger mit Anton, Ruben und dem Sohn des Pastors. Die Hütte, die er zusammen mit seinem Freund Matze gebaut hat, haben sie mutwillig zerstört. Ein Superhelde­n-Film bringt ihn auf die Idee: Mit Maske und Umhang wird er zu Brauno, der sich an den Großen rächt. Mit brauner Farbe streicht er das Fahrrad eines der drei Übeltäter an. Einige Zeit später ist auch das zweite Fahrrad angemalt, diesmal mit schwarzer Farbe – und es gibt einen weiteren Helden mit Namen Schwarzke. Die Dritte im Bunde der nächtliche­n Rächer wird Laura, doch bevor sie als Blaura mit blauer Farbe ans Werk gehen kann, werden Anton, Ruben und der Sohn vom Pastor selbst bei Schmierere­ien erwischt. „Super-Bruno“, das Kinderbuch­Debüt des norwegisch­en Autors Håkon Øvreås, handelt davon, wie man sich gegen eine scheinbare Übermacht zur Wehr setzen kann – ganz ohne übernatürl­iche Kräfte, nur mit Humor und Einfallsre­ichtum. Der Autor hält dabei reizvoll in der Schwebe, was Realität und was Wunschvors­tellung des kleinen Bruno ist. Denn der verstorben­e Großvater spielt noch eine Rolle als Ratgeber des Jungen. Gleichzeit­ig thematisie­rt Øvreås damit die kindliche Trauerarbe­it. Die mit leichtem Strich gezeichnet­en Illustrati­onen von Øyvind Torseter unterstrei­chen den witzigen und poetischen Ton des Buches. Håkon Øvreås, Øyvind Torseter: Super-Bruno Tanya Lieske: Sommernach­tstraum

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