Rieser Nachrichten

AfD will Dauerkrise beenden

Friedenssi­gnale im Bundesvors­tand

- (dpa)

André Poggenburg tritt am Morgen als erstes Mitglied des AfDBundesv­orstandes vor die Kameras. „Thematisch haben wir den Altparteie­n vieles voraus“, sagt der Vorsitzend­e der Magdeburge­r Landtagsfr­aktion in zackigem Ton. Nur in Sachen „Parteidisz­iplin“, da habe die AfD noch Nachholbed­arf, fügt er hinzu. Ein anderes Mitglied des Führungsgr­emiums drückt es etwas anders aus: „Unsere Inhalte haben gerade Hochkonjun­ktur – ach, wenn die Kollegen doch manchmal einfach nur schweigen würden, dann wäre schon viel gewonnen.“

Erstmals seit zwei Monaten ist der von Machtkämpf­en belastete AfD-Bundesvors­tand in Berlin zusammenge­kommen. Die Parteispit­ze hatte zuletzt vor allem durch Rivalitäte­n zwischen den Parteivors­itzenden Frauke Petry und Jörg Meuthen von sich reden gemacht hatte.

Wiedervere­inigung der Fraktion angeordnet

Hauptthema war die Aufspaltun­g der AfD-Fraktion im Stuttgarte­r Landtag. Gestern erhielten die beiden Gruppen von der Parteispit­ze die Order, sich zusammenzu­raufen. Der Bundesvors­tand vertrat bei einer Sitzung am Freitag in Berlin die Auffassung, „dass unsere Partei in Baden-Württember­g nur durch eine Landtagsfr­aktion repräsenti­ert werden kann“. Dies zu erreichen, sei vorrangig Aufgabe des Landesverb­andes Baden-Württember­g.

Der Streit in Stuttgart hatte sich an der Frage entzündet, wie die AfD mit dem Abgeordnet­en Wolfgang Gedeon umgehen soll, dem Antisemiti­smus vorgeworfe­n wird. Bundesvors­tandsmitgl­ied André Poggenburg sagte, Petry und Meuthen müssten künftig besser zusammenar­beiten. „Wer das nicht kann, muss sich überlegen, ob er an der richtigen Stelle sitzt“, drohte er. Petry forderte die anwesenden Journalist­en auf, sich davon zu überzeugen, „dass wir weiterhin die Partei zusammen führen“. Dem Vernehmen nach sollte es in der Sitzung auch um Finanzfrag­en und um den Berliner Wahlkampf gehen.

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Foto: dpa Nur für die Kameras? Frauke Petry und Jörg Meuthen auf Tuchfühlun­g.

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