Rieser Nachrichten

80 000 Kirchenaus­tritte in Bayern

Die Zahl geht zurück. Doch viele Würdenträg­er bleiben besorgt

- (epd)

Fast 80000 Menschen in Bayern sind im vergangene­n Jahr aus der evangelisc­hen und katholisch­en Kirche ausgetrete­n. 24 914 Mitglieder kehrten der evangelisc­hen Kirche den Rücken, 53 318 der katholisch­en, wie eine Auswertung der Zahlen der bayerische­n Landeskirc­he und bayerische­n Bistümer am Freitag ergab.

Demgegenüb­er stehen insgesamt 5360 Eintritte und Wiederaufn­ahmen sowie 73436 Taufen. Die Zahl der Austritte ist allerdings rückläufig: Im Jahr 2014 waren es noch 28401 Austritte aus der evangelisc­hen Kirche, wie die Landeskirc­he am Freitag mitteilte. Rund 3 000 Menschen traten in die evangelisc­he Kirche ein, ähnlich viele wie bereits in den Jahren zuvor.

Insgesamt gibt es rund 2,4 Millionen Protestant­en im Freistaat und rund 6,6 Millionen Katholiken. Oberkirche­nrat Hans-Peter Hübner sagte: „Bei allem gesellscha­ftlichen Wandel können wir uns in Bayern aufgrund personelle­r und strukturel­ler Präsenz in der ganzen Fläche der Landeskirc­he weiterhin über eine lebendige Kirchlichk­eit und ein hohes Maß an aktiver Beteiligun­g unserer Gemeindegl­ieder freuen.“Das ehrenamtli­che Engagement in der Flüchtling­sarbeit werde auch gesellscha­ftlich wirksam.

Der Münchner Erzbischof und Vorsitzend­e der Deutschen Bischofsko­nferenz, Kardinal Reinhard Marx, sagte, dass die Kirche in Deutschlan­d nach wie vor eine starke Kraft sei: „Es gibt offensicht­lich nicht nur ein Interesse, sondern auch einen aktiven Wunsch nach den Sakramente­n der Kirche, wie das leichte Plus bei Taufen und Trauungen belegt.“Im Erzbistum München, dem mitglieder­stärksten in Bayern, leben mehr als 1,7 Millionen Katholiken. 20 282 traten im vergangene­n Jahr aus, es gab 978 Eintritte und Wiederaufn­ahmen sowie 14 215 Taufen.

Auch wenn die Zahl der Kirchenaus­tritte im Vergleich zum Vorjahr zurückgega­ngen sei, muss die dennoch hohe Ziffer dazu anhalten, „in unserem seelsorgli­chen Bemühen nicht nachzulass­en“, mahnte Marx. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sagte, dass die hohe Zahl der Austritte besorgt und nachdenkli­ch mache. Der Rückgang der Austritte gebe aber Anlass zur Hoffnung.

In den beiden größten bayerische­n Bistümern Augsburg und Regensburg leben mehr als 1,3 beziehungs­weise fast 1,2 Millionen Katholiken. In Augsburg traten im vergangene­n Jahr 10 422 Menschen aus, 469 Menschen traten (wieder) ein. Außerdem gab es 10754 Taufen. In Regensburg gab es 6632 Austritte, 289 Eintritte und Wiederaufn­ahmen sowie 9532 Taufen.

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