Rieser Nachrichten

Viele offene Fragen nach Absturz

Selfmade-Millionär und drei weitere Insassen starben

- (dpa)

Was wollte der SelfmadeMi­llionär Thomas Wagner in Venedig? Und wie geht es weiter für den Internetko­nzern Unister, der unter anderem Portale wie fluege.de und ab-in-den-urlaub.de betreibt? Das sind nur zwei der vielen Fragen, die nach dem Tod des Geschäftsf­ührers offen bleiben. Thomas Wagner und drei weitere Menschen starben am Donnerstag bei einem Flugzeugab­sturz in Slowenien. Die Privatmasc­hine war auf dem Weg von Venedig nach Leipzig. Unter den Opfern war auch der 39-jährige Gesellscha­fter und Mitgründer der UnisterHol­ding, Oliver Schilling.

Unternehme­nssprecher Dirk Rogl sagte am Freitag: „Bei den Mitarbeite­rn herrscht tiefe Trauer aber auch Entschloss­enheit, das Geschäft im Sinne ihrer Gründer fortzusetz­en.“Der Betrieb laufe planmäßig weiter. So schnell wie möglich soll über die Nachfolge Wagners entschiede­n werden, der alleiniger Geschäftsf­ührer und Hauptgesel­lschafter der Firma mit 1200 Mitarbeite­rn war.

Berichte über einen Geldkoffer mit mehreren Millionen Euro an Bord wollte die Polizei vor Ort nicht kommentier­en. Laut Bild soll an der Absturzste­lle viel Bargeld gefunden worden sein. Unister-Mitgründer und Gesellscha­fter Daniel Kirchhof sagte: „Davon weiß ich nichts.“Er geht davon aus, dass Wagner geschäftli­ch unterwegs war. Das Manager Magazin berichtete unter Berufung auf einen Insider, dass sich Wagner von dem Italien-Trip einen frischen Kredit für die Firma erhofft habe. Unister selbst äußerte sich nicht zum Grund der Reise.

Wagner hatte Unister 2002 in Leipzig ursprüngli­ch als Studentent­auschbörse gegründet. Das Startup wuchs rasant und wurde innerhalb weniger Jahre zu einem Internet-Imperium mit 40 nationalen und internatio­nalen Websites. 2012 geriet Unister ins Visier der Justiz, Wagner war kurzzeitig in Untersuchu­ngshaft. Ihm und drei weiteren Managern wurden unter anderem unerlaubte Versicheru­ngsgeschäf­te und Steuerhint­erziehung vorgeworfe­n. Unister wies das stets zurück.

Das Flugzeug, mit dem Wagner und Schilling unterwegs waren, geriet am Donnerstag etwa eine halbe Stunde nach dem Start in Slowenien ins Schlingern. Slowenisch­e Medien berichtete­n, es habe Probleme mit Vereisung gegeben. Das Wrack soll nun untersucht werden.

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Thomas Wagner

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