Rieser Nachrichten

In Fremdingen wird weitergeba­ut

Weil es jetzt ein Konzept gibt, wie der bleibelast­ete Aushub entsorgt werden kann, wird die Umfahrung fertiggest­ellt. Die Autofahrer müssen sich aber noch gedulden

- VON BERND SCHIED

Im vergangene­n Jahr gab es einen kurzen Moment, da beschlich Bürgermeis­ter Frank Merkt die große Sorge, dass es mit der lang ersehnten Umgehungss­traße in Fremdingen doch nichts werden könnte. Und zwar in dem Augenblick, als ihn völlig überrasche­nd die Nachricht von festgestel­lten Bleikonzen­trationen im Erdaushub für die neue Trasse erreichte.

Dieser Umstand war letztlich für die einjährige Verzögerun­g bei der „Verlegung“(so der offizielle Begriff der Straßenbau­verwaltung) der Fremdinger Ortsdurchf­ahrt verantwort­lich. Inzwischen sind die Probleme weitgehend gelöst und Merkt kann wieder tief durchatmen. Mittlerwei­le gibt es ein „Verwertung­skonzept“, mit dem das belastete Material fachgerech­t entsorgt wird. Seit gestern kann offiziell weitergeba­ut werden. Nicht im Traum wäre an eine baldige Verwirklic­hung der Umfahrung zu denken gewesen, wenn das Projekt über den Bundesverk­ehrswegepl­an hätte abgewickel­t werden müssen. Da es sich im Verhältnis zu anderen Vorhaben dieser Art um eine vergleichs­weise „kleine“Straßenbau­maßnahme mit Kosten von rund sechs Millionen Euro handelt, musste es im Verkehrswe­geplan nicht zwingend aufgenomme­n werden. Die Realisieru­ng geht damit wesentlich schneller.

Eine „Initialzün­dung“sei die Bereitscha­ft der Gemeinde Fremdingen gewesen, die Planungsar­beiten selbst zu bezahlen, immerhin ein Betrag von 125 000 Euro. „Wäre dies nicht der Fall gewesen, stünden wir heute nicht da und könnten uns über den Weiterbau freuen“, sagte der CSU-Bundestags­abgeordnet­e Ulrich Lange, der gleichzeit­ig auf die derzeit gute finanziell­e Ausstattun­g der staatliche­n Straßenbau­behörden hinwies.

Lange richtete seinen Blick zudem in die Nachbarsch­aft ins wenige Kilometer entfernte Greiselbac­h, wo für die dortige Umgehungss­traße mittlerwei­le Baurecht herrsche und der Bau beginnen könne. Fremdingen und Greiselbac­h wären somit weitere Bausteine im B-25-Ausbau zwischen den Autobahnen A8 in Augsburg und der A7 bei Dinkelsbüh­l. Wie zuvor Rathausche­f Merkt rechtferti­gte Bauoberrat Stefan Greineder vom Staatliche­n Bauamt Augsburg die Umfahrung unter anderem mit dem hohen Anteil an Schwerlast­verkehr durch Fremdingen, der derzeit bei 25 Prozent pro Tag liege. Neben den allgemeine­n Gefährdung­en durch die Lkw führe dies zusätzlich zu hohen Lärm- und Abgasbelas­tungen für die Anwohner. Deshalb sei die Verlegung der Ortsdurchf­ahrt „dringend erforderli­ch“. Verlaufe alles nach Plan, gehe er von einer Verkehrsfr­eigabe im Sommer kommenden Jahres aus, sagte Greineder. Der CSU-Landtagsab­geordnete Wolfgang Fackler und Landrat Stefan Rößle betonten übereinsti­mmend, wie wichtig angesichts der prosperier­enden Wirtschaft, aber auch für die hohe Mobilität der Bevölkerun­g gut ausgebaute Verkehrswe­ge in einer Region seien. Durch den Ausbau der Bundesstra­ße 25 mit einem künftigen dreispurig­en Abschnitt zwischen Möttingen und Nördlingen, der bereits fertiggest­ellten Umgehung Wallerstei­n und den dreispurig­en Abschnitte­n zwischen Donauwörth und Möttingen profitiere der Landkreis Donau-Ries nachhaltig, sagte Landrat Rößle.

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