Ein letztes Mal 26 Stunden im Sattel
Nördlinger Brüder absolvieren in Norwegen 540 Kilometer am Stück
Nördlingen Sie wollten es noch einmal wissen – ein letztes Mal. Nochmals an die eigenen Grenzen gehen, sich bei heftigem Gegenwind schinden, bei zweistündigem Dauerregen triefend nass werden, aber keinen Gedanken ans Aufgeben verschwenden.
Die Rede ist von den beiden Nördlinger Ärzten Detlef und Winfrid Grunert, die einen Radmarathon von Trondheim nach Oslo in Norwegen absolviert haben. Zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Thomas, einem Physiker, haben sie auf ihren Rennrädern 540 Kilometer hinter sich gebracht. 26 Stunden lang, Tag und Nacht, mit einigen Pausen zwischendurch, saßen sie im Sattel.
Morgens um sechs Uhr ging es in Trondheim bei gutem Wetter los. Um acht Uhr in der Früh am anderen Tag sind sie in Oslo angekommen. Im Laufe der Strecke sei das Wetter sehr wechselhaft gewesen, schildert Winfrid Grunert seine Erlebnisse. „Mal war es sonnig, dann regnete und windete es heftig, was uns natürlich alles abverlangte.“Die Nacht hindurch sei das Fahren nicht zuletzt wegen der kühlen Temperaturen alles andere als angenehm gewesen.
Vorbereitung beginnt bereits in den Wintermonaten
Die Grunerts hatten ihre eigenen Räder dabei, auf denen sie sich bereits zuvor monatelang auf den Marathon vorbereitet hatten. Ihr regelmäßiges Training begann bereits in den Wintermonaten auf dem Hometrainer. Im Frühjahr ging es eine Woche nach Mallorca zum Training. „Da haben wir die Grundlagen gelegt, um Norwegen überhaupt zu schaffen“, so Winfrid Grunert. Darüber hinaus hätten sie auf ihre Erfahrungen bei früheren Events zurückgreifen können.
Doch nun soll Schluss sein mit dem Radmarathon. Detlef Grunert, inzwischen 62 Jahre alt, und Winfrid Grunert, der im nächsten Jahr 60 wird, wollen es künftig etwas langsamer angehen lassen, ihre Räder allerdings nicht in die Ecke stellen. Für die nächsten Jahre sind „kleinere“Wettbewerbe mit kürzeren und weniger anspruchsvollen Strecken geplant. „Da gibt es viele Möglichkeiten. Wir werden uns jeweils das Passende aussuchen“, betont Winfrid Grunert.
Aus Norwegen sind die Brüder sehr zufrieden zurückgekehrt. Winfrid Grunert will auch nicht verhehlen, dass auch ein gewisser Stolz dazukommt, noch im fortgeschrittenen Alter eine solch große sportliche Herausforderung ohne große Probleme gemeistert zu haben.