Gute Jobchancen im Kreis Donau-Ries
Die Arbeitsagentur Donauwörth meldet die bayernweit geringste Arbeitslosenquote bei jungen Menschen. Zudem brechen im Landkreis nur wenige Lehrlinge die Ausbildung ab
Nördlingen/Donauwörth In den vier Landkreisen Donau-Ries, NeuUlm, Günzburg und Dillingen und damit im gesamten Agenturbezirk Donauwörth haben Jugendliche und junge Erwachsenen zwischen 15 und 25 Jahren allerbeste Jobchancen, teilt die Arbeitsagentur mit. Mit einer Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent in diesem Bereich weise der Bezirk bundesweit die geringste Arbeitslosenquote auf.
„Wir tun alles, damit junge Menschen unmittelbar nach dem Schulabschluss in Ausbildung und Arbeit kommen und damit das Gefühl haben, dass sie gebraucht werden“, sagt Andreas Vaerst, der Leiter der Arbeitsagentur Donauwörth. Aktuell gehe es darum, dass die nicht übernommenen Ausbildungsabsolventen alle in Arbeit kommen. „Daneben“, so Vaerst weiter, „halten wir es, im Hinblick auf den zunehmenden Fachkräftebedarf, für dringend erforderlich, alle Potenziale zu nutzen“. Dazu gehöre es, Jugendlichen, die ohne Ausbildung in Arbeit sind, eine Ausbildung nahe zu legen und gegebenenfalls zu ermöglichen, damit sie sich, ausgestattet mit einer Ausbildung, auch mittel- und langfristig, am Arbeitsmarkt behaupten können. In Zusammenarbeit mit Arbeitgeber und Jugendlichen gehe es dann darum, jeweils einen individuellen Weg aufzuzeigen.
Zuletzt wurde bekannt, dass mehr als jeder fünfte Lehrling in Bayern seine Ausbildung vorzeitig abbricht. Auch in dem Punkt ist die Lage in Nordschwaben besser. Im Landkreis Donau-Ries liegt die Abbrecherquote von Ausbildungsverträgen nach Auskunft der Arbeitsagentur bei 15,9 Prozent. Dies sei der drittniedrigste Wert in ganz Bayern. Es gebe viele Gründe, warum Ausbildungsverhältnisse vorzeitig abgebrochen werden, heißt es von der Behörde: der Unterrichtsstoff in der Berufsschule, die Fachtheorie oder die Fachpraxis könne zu schwierig sein. Azubis haben Prüfungsängste, Lernhemmungen, Sprachprobleme oder Schwierigkeiten im sozialen Umfang.
Eine abgebrochene Ausbildung sei dabei jedoch nicht nur für den Auszubildenden schwer zu verkraften, auch für den Ausbildungsbetrieb bedeutet es einen Verlust der getätigten Ausbildungsinvestition. Die Agentur für Arbeit betont, dass sie bei Problemen helfen könne. Bei Schwierigkeiten sollte sich der Auszubildende bei der Berufsberatung seiner Agentur frühzeitig melden, auch der Lehrbetrieb könne bei der Arbeitsagentur detaillierte Auskünfte erhalten.
Die Kosten für die Maßnahme der ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) oder der assistierten Ausbildung (AsA) übernehme vollständig die Agentur oder die Jobcenter. Bei der ausbildungsbegleitenden Hilfe unterstützen Experten in Kleingruppen von vier bis sechs Auszubildenden in allen Bereichen der Ausbildung, in denen es klemmt: Es gebe Nachhilfe im Fachrechnen, es würden aber auch die richtigen Lerntechniken vermittelt. Auch Mediation bei Konflikten im Ausbildungsbetrieb werde angeboten.
Bei der assistierten Ausbildung erhalten Lehrlinge insbesondere Hilfen zum Abbau von Sprach- und Bildungsdefiziten, zur Förderung fachtheoretischer Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten und zur Stabilisierung des Berufsausbildungsverhältnisses. Auch der Betrieb erhalte Hilfe bei der Verwaltung, Organisation und Durchführung der Ausbildung und die Begleitung im Betriebsalltag zur Stabilisierung des Ausbildungsverhältnisses, wenn gewünscht.
Zuletzt nahmen im Juli 2016 insgesamt 107 Auszubildende beziehungsweise Betriebe diese Hilfen im Landkreis Donau-Ries in Anspruch. Die assistierte Ausbildung habe sich seit Jahren bewährt, so die Agentur. Die Erfolgsquote liege bei 95 Prozent bestandener Abschlussprüfungen.