Gleiche Gaudi wia jed’s Jahr
Die Allianz-Versicherung hat sich – man will als Unternehmen schließlich im Gespräch bleiben – des Silvesterklassikers „Dinner for One“angenommen und berechnet, dass der Schaden, den Butler James auf seinen Rundläufen um die Tafel von Miss Sophie anrichtet, bei etwa 2120 Euro liegt.
Allein die Restaurierung des Tigerfells mit einer möglicherweise fälligen Zahnregulierung könnte auf 2000 Euro kommen, mutmaßt Schadensspezialistin Mirjana Hasdorf-Achatz. Der Rest (Reinigung von Tischdecke und Boden sowie der Wert des abgestürzten Hähnchens) seien Kleinigkeiten.
Dass eine Versicherung den Schaden reguliert, steht der Pressemitteilung zufolge nicht fest. Da komme es auf die Stellung des Butlers an. Ist er Angestellter von Miss Sophie, gibt’s nix, weil Eigenschaden der Arbeitgeberin. Sollte James allerdings selbstständig oder für einen Catering Service tätig sein, „könnten Schäden, die unter Außerachtlassung der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt zustande kommen, über eine Betriebshaftpflichtversicherung abgesichert werden“.
Das also wäre hiermit geklärt. Manchmal muss man schließlich auch Fragen beantworten, die kein Mensch gestellt hat. Doch die Mitteilung aus der Abteilung Unternehmenskommunikation der Versicherungsgesellschaft hat noch eine zweite Seite. Dort wird aufgelistet, wann und auf welchem Sender „Dinner for One“heute zu sehen ist. 21-mal wird der Klassiker gezeigt, zum Teil sogar in DialektVersionen: auf Nordhessisch und Hessisch im Hessischen Rundfunk, im WDR gibt’s „Dinner op Kölsch“, im Schweizer Fernsehen eine Schweizer Variante.
Wo aber bleiben die schwäbische und die bayerische Version? Was macht der Bayerische Rundfunk? Es is die gleiche Gaudi wia jed’s Jahr.