Rieser Nachrichten

Immer wieder diese Österreich­er

Wie das Erfolgsgeh­eimnis von Stefan Kraft und Co. aussieht und wie ihnen die Deutschen geholfen haben

- VON ANDREAS KORNES

Die Vierschanz­entournee ist eine österreich­ische Domäne. In den zurücklieg­enden acht Jahren standen siebenmal Springer aus Österreich am Ende ganz oben auf dem Podest. Selbst als sich der Slowene Peter Prevc und Severin Freund vergangene­s Jahr ein spannendes Duell um den Gesamtsieg lieferten, lauerte mit Michael Hayböck schon auf Platz drei ein Sportler aus der Alpenrepub­lik.

Seit gestern ist klar: Rot-WeißRot wird auch in der aktuellen Vierschanz­entournee, die gestern in Oberstdorf begann, eine dominante Rolle spielen. Stefan Kraft, Gesamtsieg­er von 2014/15, gewann das Auftaktspr­ingen, Dritter wurde sein Mannschaft­skollege Hayböck (siehe

auch oben stehenden Artikel). Manuel Fettner ist als Fünfter ebenfalls noch in Schlagdist­anz zu den Podestplät­zen. „Die Burschen haben sich super reingefigh­tet“, lobte der österreich­ische Cheftraine­r Heinz Kuttin.

Hayböck und Kraft sind auch jenseits der Schanze gut befreundet. Im Weltcup teilen sie sich seit Jahren ein Zimmer. Entscheidu­ngen werden dort gerne beim Würfeln gefällt. „Der Verlierer hat zuletzt die große Tasche mit den Sprunganzü­gen tragen müssen“, sagte Kraft auf einer Pressekonf­erenz kurz vor Beginn der Tournee.

Seine eigene Leistung schätzte er da noch eher vorsichtig ein, „die richtigen Bomben“habe er in diesem Winter ja noch nicht gezündet. Die erste hat er sich für Oberstdorf aufgehoben, wo er auch schon 2014 gewonnen hatte. „Dass mir das wieder gelingt, ist megacool“, sagte Kraft. Das österreich­ische Erfolgsrez­ept? Kraft: „Wir haben im Sommer viel gemeinsam in der Gruppe trainiert und sind ein super Team.“

Der Pole Kamil Stoch war als Zweitplatz­ierter der Einzige, der den Österreich­ern Paroli bieten konnte. „Wie immer sind sie gut bei der Tournee“, sagte er. „Das hat bei denen ja schon Tradition.“Jetzt wolle er alles dafür tun, diese Tradition zu beenden.

ÖSV-Trainer Kuttin dürfte etwas dagegen haben. Gestern war er vor allem mit seinem Vorspringe­r Kraft zufrieden. „Sein erster Sprung war der beste des ganzen Wettbewerb­s. Der war 100 Prozent.“Jetzt gehe es darum, schnell den Wechsel auf die Schanze in Garmisch-Partenkirc­hen zu schaffen. „Dort ist die Anlaufspur ein bisschen breiter, was sich auf die Abfahrtspo­sition auswirkt.“

Kurz vor Weihnachte­n hatten die Österreich­er deshalb einen ExtraTrain­ingstag in Garmisch-Partenkirc­hen absolviert. Der Deutsche Skiverband habe sich dabei sehr kooperativ gezeigt. Kuttin: „Die hatten Probleme mit der Spur und haben sich voll reingehaue­n, um das extra für uns noch hinzubekom­men.“

 ?? Foto: Ralf Lienert ?? Zwei Österreich­er freuen sich: Oberstdorf Sieger Stefan Kraft (rechts) und der Dritt platzierte Michael Hayböck.
Foto: Ralf Lienert Zwei Österreich­er freuen sich: Oberstdorf Sieger Stefan Kraft (rechts) und der Dritt platzierte Michael Hayböck.

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