Prötzig kommt für Jämsä
Der finnische „Gute-Laune-Mensch“lieferte nicht die erforderliche Leistung ab und musste das Nördlinger Team verlassen. Neuzugang Nadja Prötzig soll nun helfen, nicht abzusteigen
Die TH Wohnbau Angels setzen viel daran, in der Basketballbundesliga nicht abzusteigen. Jetzt gab es die erste Konsequenz. Die finnische Aufbauspielerin Anni Jämsä musste ihre Nördlinger Mannschaft verlassen
Noch vor dem Jahreswechsel gibt der sportliche Leiter Kurt Wittman bekannt, dass die Verantwortlichen der BG Donau-Ries eine neue Spielerin gefunden haben. Für Jämsä kommt die bundesligaerfahrene Spielerin Nadja Prötzig, um die Mannschaft wieder zu verstärken.
Konkret heißt es in einer Pressemitteilung: „Mit der Verpflichtung der 27-jährigen Aufbau- und Flügelspielerin wollen sich die Angels schnellstmöglich von den abstiegsgefährdeten Regionen der Ersten Bundesliga absetzen.“Die Spielerin, die demnach die Rieserinnen mit Spielverständnis und Führungsqualitäten verstärken soll, ist in Weißenfels in Sachsen-Anhalt aufgewachsen. Gefördert wurde sie in jungen Jahren beim SV Halle. Die Spielerin bewies Talent und landete beim aktuellen Liga-Ersten TSV Wasserburg. Dort wurde sie verpflichtet, war dann aber nach einer Knieverletzung zu einer Pause von mehr als einer Saison gezwungen.
Danach lieh sie Wasserburg dem Zweitligisten Osnabrück aus und sie stieg mit diesem Verein in die Erste Liga auf. Bis vor Kurzem hat sie bei den Rutronik Stars Keltern gespielt und ist dann zum spanischen Zweitligisten Aros Leon gewechselt. Dieses Projekt brach sie aber ab. Für die ist die Spielerin laut Pressemitteilung vor allem deshalb interessant, weil sie kritische Situationen nicht scheut und sich einen Ruf als bissige Verteidigerin verschafft hat. Die 1,75 Meter große Prötzig, die noch Gesundheits-Psychologie studiert, soll auf den Positionen zwei und eins eingesetzt werden.
Ihr erstes Training mit den AnAngels gels findet am Montag, 2. Januar statt. Ihr erster Einsatz soll dann beim Pokalspiel gegen ihren ehemaligen Verein, den TSV Wasserburg, folgen. Am 14. Januar kommt dann die Bundesliga-Partie gegen Rotenburg. Wie es in der Pressemitteilung weiter heißt, könnte dieses Spiel dann in Richtung Mittelfeld der Tabelle weisen. Mit dem Wechsel von Nadja Prötzig haben die Angels lediglich vier ausländischen Spielerinnen in der Mannschaft, und setzen somit in der Ersten Bundesliga die meisten deutschen Spielerinnen ein.
Vor gut zwei Wochen haben sich die Angels von Anni Jämsä getrennt. Trainer Patrick Bär erklärte auf Nachfrage der Rieser Nachrichten, dass die finnische Aufbauspielerin die Trainingsleistung und ihren Einsatz im Spiel nicht umsetzen konnte. Allerdings, so sagt er weiter, hätte mit Jämsä eine Freundin das Team verlassen. Die Spielerinnen seien baff gewesen. Bär: „Anni hat gut ins Team gepasst. Sie war dieser Gute-Laune-Mensch, stets mit positiver Ausstrahlung.“Die junge Spielerin war nach der Entscheidung zunächst geschockt, verstehe aber die Gründe.
Auch wenn es heißt: „Die Lücke im Angels-Kader ist wieder gefüllt“, gemeint sein dürfte der Platz, den sie als Spielerin hinterlassen hat. Die Lücke, die mit ihr als Freundin für die Mannschaft entstanden ist, besteht wohl weiterhin.