Rieser Nachrichten

Welche Tiere, Trends und wissenscha­ftlichen Sensatione­n im kommenden Jahr auf uns warten

Silvester ist nicht nur Zeit für Rückblicke. Das neue Jahr kommt mit Trends und wissenscha­ftlichen Sensatione­n. Vielleicht kehrt gar ein sagenumwob­enes Tier nach Bayern zurück

- ZDF-„Heute (alex-, jsn, fla, sari, dpa) NDR Rupert Huber

Gewandet in Pink oder grün-gelb kariert, in der Hand ein Glas fruchtigen Weins und Rouladen auf dem Teller. So sieht 2017 ein perfekter Abend aus. Spannend wird es auch – in der Tierwelt genauso wie in der Wissenscha­ft. Wir bereiten Sie auf das Wichtigste vor:

● Die bisherigen Trends halten weiter an, glaubt Siegfried Arlt, der Vorsitzend­e des Landesverb­ands der Köche in Bayern. Dazu zähle die Beliebthei­t von regionalen Produkten und bewusste, gesunde Ernährung. Leichte Kost, wie Salate, Gemüse und Suppen sowie frisches Sushi stünden bei vielen ganz oben auf dem Speiseplan. „Essen aus der Kindheit ist auch gefragt, zum Beispiel Braten oder Rouladen“, erzählt er. Zudem ist Arlt aufgefalle­n, dass Gäste sehr individuel­l bestellen und oft die Menüs auf der Karte im Restaurant umbestelle­n, ändern wird sich das im neuen Jahr wohl nicht.

● In den ersten Tagen des neuen Jahres erwartet Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdien­st eine „Kältwelle mit Schnee“. Danach – man befürchtet es schon – wisse kein Meteorolog­e, wie es weitergeht. „Jedes Jahr fängt bei Null an“, erklärt Friedrich. Die Temperatur meint er damit nicht. Helfen Bauernrege­ln weiter? „Mit dem Klimawande­l verschiebe­n sich viele Bauernrege­ln“, heißt es vom Landesvere­in für Heimatpfle­ge. Oder sie würden sich ganz auflösen. Manche Regeln aber haben Bestand. Zum Beispiel die Vorhersage dazu, wann die Tage wieder länger werden: „ Z’ Neujahr um an Hahnatritt, Dreikönig um an Hirschnspr­ung, Lichtmess um a ganze Stund.“

● Wann wird der Wolf wieder in Bayern heimisch? Die Natur-Experten beim Landesbund für Vogelschut­z in Bayern (LBV) halten es für sehr wahrschein­lich, dass es 2017 so weit sein könnte. „Ob es wirklich passiert, weiß aber keiner“, sagt LBV-Sprecher Markus Erlwein. Die Zunahme an Wolfssicht­ungen im Freistaat ist seiner Ansicht nach ein Indiz, das für die Rückkehr des Wolfes spricht. Nach Daten des Landesamte­s für Umwelt in Augsburg wurde das Raubtier zwischen 2006 und 2015 zwölfmal in Bayern nachgewies­en, 2016 gab es bis Weihnachte­n allein neun Nachweise. Die Kamerafall­en dokumentie­ren aber wohl nicht alles. „Es ist davon auszugehen, dass noch viel mehr Wölfe im Jahr durch Bayern ziehen“, sagt Erlwein. Junge Rüden legen pro Nacht bis zu 150 Kilometer zurück. Ein Weibchen halte sich nachweisli­ch regelmäßig im Bayerische­n Wald auf, ergänzt Erlwein. Als heimisch werde der Wolf allerdings erst bezeichnet, wenn sich in einer Region ein Rudel bildet. In Sachsen, Niedersach­sen, Tschechien und in Österreich ist das schon der Fall.

● Für einen Star könnte 2017 zum goldenen Jahr werden – zumindest, wenn man Filmkritik­ern glaubt: Schauspiel­ern Emma Stone trällert im Musicalfil­m „La la Land“so schön, dass sie als heiße Kandidatin auf den Oscar gilt. Boulevardf­ans treibt hingegen eine andere Frage um: Wird Prinz Harry seine Meghan heiraten? Die Wettquoten in Großbritan­nien jedenfalls sprechen dafür. Sogar Herzogin Kate soll sich ein bisschen in die Schauspiel­erin verliebt haben und alles tun, damit sie sich im Palast wohlfühlt. Wann Harry und Meghan als royales Paar dann wohl den neuen deutschen Bundeskanz­ler besuchen? Auf dieses Amt bewirbt sich Serdar Somuncu, bissiger Kommentato­r aus der Show“. Er zieht 2017 für die Satire-Partei „Die Partei“in den Wahlkampf.

● Mehr ist 2017 mehr. Das Modejahr wird bunt und opulent. „Der Sommer wird ohne die Farbe Pink nicht vorübergeh­en“, ist sich Einkaufsbe­raterin Sonja Grau aus Ulm sicher. Hinzu kommen Puffärmel, Volants und Rüschen – am liebsten mit Blumenmust­ern. Und: „Sicher wird man sich 2017 das eine oder andere Mal an die glamouröse­n 80er Jahre erinnert fühlen.“Inklusive XXL-Schultern. Wem das alles zu viel ist, der kann immer noch auf den Jeanslook – von Kopf bis Fuß – zurückgrei­fen. Dieser Trend bleibt vorerst. So auch der viele Stoff. Über den Winter feiert der Rollkragen ein Modecomeba­ck, im Sommer werden die Kleider länger. „Von knieumspie­lt bis midi zu lang“, sagt Grau. Und die Männer? Die sollten sich der Expertin zufolge an Farben wie Grün, Rot, Orange und Gelb trauen, am besten miteinande­r kombiniert, noch besser in Verbindung mit Karos und Streifen. Mann darf auch zu einem Sommerscha­l als Accessoire zurückgrei­fen.

● Die erste Hürde hat der Weinjahrga­ng 2017 erfolgreic­h überwunden: „Gerade schneiden wir die Weinstöcke zu – und es gab noch keinen Frost“, erklärt Klemens Rumpel, Vorsitzend­er des Bunds Fränkische­r Ökowinzer. Das sei wichtig für eine erfolgreic­he Ernte. Im gleichen Satz schränkt Rumpel ein: „Der Winter ist noch nicht rum.“Minusgrade zum Austrieb im April und Mai oder zu viel Regen bei der Blüte Mitte Juni können die Ernte gefährden. Für Weinliebha­ber hat Rumpel trotzdem gute Nachrichte­n: Im Frühjahr kommt der Wein aus 2016 auf den Markt. Die Früchte seien gesund und reif gewesen. „Das ergibt einen fruchtigen, klar strukturie­rten Wein.“

● Zwei besonders spannende Themen sind bereits jetzt abzusehen. Mit Hochdruck läuft die Suche nach einem Impfstoff gegen den Zika-Erreger. Zur Zeit wird in Testreihen die Verträglic­hkeit dreier Impfstoff-Kandidaten am Menschen untersucht. Bei grünem Licht können bald nach dem Jahreswech­sel Wirksamkei­tsstudien starten. Auch im Weltall wird es aufregend. Zwei US-Astronomen sind einem möglichen neunten Planeten auf der Spur. Der Gigant von etwa zehnfacher Masse der Erde umkreise die Sonne auf einer Umlaufbahn, die noch 20 Mal weiter von unserem Zentralges­tirn entfernt ist als die von Neptun. Die Forscher schließen nur bisher aber durch Gravitatio­nseffekte auf andere Zwergplane­ten auf seine Existenz. Im Jahr 2017 werden mehrere Forschergr­uppen versuchen, „Planet Neun“mit Riesentele­skopen zu erspähen. gefallen. Ein zweifacher Vergewalti­ger und ein Pädophiler, die beide ihre Strafe abgesessen haben, leben in einem Dorf in Mecklenbur­gVorpommer­n, wo sie jeder kennt. Als eine vergewalti­gte Obdachlose stirbt, ist der einschlägi­g vorbestraf­te Martin Kukulies (Markus John in einer schauspiel­erischen Meisterlei­stung) der Hauptverdä­chtige.

Hauptkommi­ssar Sascha Bukow (Charly Hübner) und die Analytiker­in Katrin König (Anneke Kim Sarnau) geraten in eine Gemeinscha­ft, die Verdächtig­e für „Abschaum“hält. Wer die Wirtshauss­zenen sieht und die Sprüche eines Saubermann­s hört, wird Mecklenbur­g-Vorpommern für die Heimat von Dumpfbache­n halten. Was man dem als Mutteranst­alt vorhalten kann, genauso wie jene Polen in dem Krimi, die nicht nur Autos verticken, sondern auch kleine Buben verhökern.

Jedenfalls hat der „Polizeiruf 110“brutale Szenen, unter denen vor allem Katrin König leidet. Der Hübner und die Sarnau, die trotz ideologisc­her Unterschie­de auf eine raffiniert­e Weise miteinande­r funktionie­ren, brauchen einander. Die Kollegin ist eigentlich schon nach Berlin befördert, das Ende lässt aber offen, ob sie bei ihrem Provinz-Job bleibt.

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Foto: dpa Die Wolfssicht­ungen in Bayern nehmen zu. Aber bedeutet das, dass das Tier hier bald heimisch wird?
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Foto: Miora Rajaonary, dpa Für das Jahr 2017 gilt in der Mode: Mehr ist mehr. Für die Far ben heißt das: Pink, Rot und Orange.
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Foto: Kzenon Fotolia Wenn es um die Küche geht, bleibt ein Trend erhalten: Die Menschen wollen regio nale Produkte und Essen aus der Kindheit. Aber nicht nur.
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Foto: NDR Unterschie­dlich aber ein gutes Team: Ka trin König und Sascha Bukow.

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