Welche Tiere, Trends und wissenschaftlichen Sensationen im kommenden Jahr auf uns warten
Silvester ist nicht nur Zeit für Rückblicke. Das neue Jahr kommt mit Trends und wissenschaftlichen Sensationen. Vielleicht kehrt gar ein sagenumwobenes Tier nach Bayern zurück
Gewandet in Pink oder grün-gelb kariert, in der Hand ein Glas fruchtigen Weins und Rouladen auf dem Teller. So sieht 2017 ein perfekter Abend aus. Spannend wird es auch – in der Tierwelt genauso wie in der Wissenschaft. Wir bereiten Sie auf das Wichtigste vor:
● Die bisherigen Trends halten weiter an, glaubt Siegfried Arlt, der Vorsitzende des Landesverbands der Köche in Bayern. Dazu zähle die Beliebtheit von regionalen Produkten und bewusste, gesunde Ernährung. Leichte Kost, wie Salate, Gemüse und Suppen sowie frisches Sushi stünden bei vielen ganz oben auf dem Speiseplan. „Essen aus der Kindheit ist auch gefragt, zum Beispiel Braten oder Rouladen“, erzählt er. Zudem ist Arlt aufgefallen, dass Gäste sehr individuell bestellen und oft die Menüs auf der Karte im Restaurant umbestellen, ändern wird sich das im neuen Jahr wohl nicht.
● In den ersten Tagen des neuen Jahres erwartet Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst eine „Kältwelle mit Schnee“. Danach – man befürchtet es schon – wisse kein Meteorologe, wie es weitergeht. „Jedes Jahr fängt bei Null an“, erklärt Friedrich. Die Temperatur meint er damit nicht. Helfen Bauernregeln weiter? „Mit dem Klimawandel verschieben sich viele Bauernregeln“, heißt es vom Landesverein für Heimatpflege. Oder sie würden sich ganz auflösen. Manche Regeln aber haben Bestand. Zum Beispiel die Vorhersage dazu, wann die Tage wieder länger werden: „ Z’ Neujahr um an Hahnatritt, Dreikönig um an Hirschnsprung, Lichtmess um a ganze Stund.“
● Wann wird der Wolf wieder in Bayern heimisch? Die Natur-Experten beim Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) halten es für sehr wahrscheinlich, dass es 2017 so weit sein könnte. „Ob es wirklich passiert, weiß aber keiner“, sagt LBV-Sprecher Markus Erlwein. Die Zunahme an Wolfssichtungen im Freistaat ist seiner Ansicht nach ein Indiz, das für die Rückkehr des Wolfes spricht. Nach Daten des Landesamtes für Umwelt in Augsburg wurde das Raubtier zwischen 2006 und 2015 zwölfmal in Bayern nachgewiesen, 2016 gab es bis Weihnachten allein neun Nachweise. Die Kamerafallen dokumentieren aber wohl nicht alles. „Es ist davon auszugehen, dass noch viel mehr Wölfe im Jahr durch Bayern ziehen“, sagt Erlwein. Junge Rüden legen pro Nacht bis zu 150 Kilometer zurück. Ein Weibchen halte sich nachweislich regelmäßig im Bayerischen Wald auf, ergänzt Erlwein. Als heimisch werde der Wolf allerdings erst bezeichnet, wenn sich in einer Region ein Rudel bildet. In Sachsen, Niedersachsen, Tschechien und in Österreich ist das schon der Fall.
● Für einen Star könnte 2017 zum goldenen Jahr werden – zumindest, wenn man Filmkritikern glaubt: Schauspielern Emma Stone trällert im Musicalfilm „La la Land“so schön, dass sie als heiße Kandidatin auf den Oscar gilt. Boulevardfans treibt hingegen eine andere Frage um: Wird Prinz Harry seine Meghan heiraten? Die Wettquoten in Großbritannien jedenfalls sprechen dafür. Sogar Herzogin Kate soll sich ein bisschen in die Schauspielerin verliebt haben und alles tun, damit sie sich im Palast wohlfühlt. Wann Harry und Meghan als royales Paar dann wohl den neuen deutschen Bundeskanzler besuchen? Auf dieses Amt bewirbt sich Serdar Somuncu, bissiger Kommentator aus der Show“. Er zieht 2017 für die Satire-Partei „Die Partei“in den Wahlkampf.
● Mehr ist 2017 mehr. Das Modejahr wird bunt und opulent. „Der Sommer wird ohne die Farbe Pink nicht vorübergehen“, ist sich Einkaufsberaterin Sonja Grau aus Ulm sicher. Hinzu kommen Puffärmel, Volants und Rüschen – am liebsten mit Blumenmustern. Und: „Sicher wird man sich 2017 das eine oder andere Mal an die glamourösen 80er Jahre erinnert fühlen.“Inklusive XXL-Schultern. Wem das alles zu viel ist, der kann immer noch auf den Jeanslook – von Kopf bis Fuß – zurückgreifen. Dieser Trend bleibt vorerst. So auch der viele Stoff. Über den Winter feiert der Rollkragen ein Modecomeback, im Sommer werden die Kleider länger. „Von knieumspielt bis midi zu lang“, sagt Grau. Und die Männer? Die sollten sich der Expertin zufolge an Farben wie Grün, Rot, Orange und Gelb trauen, am besten miteinander kombiniert, noch besser in Verbindung mit Karos und Streifen. Mann darf auch zu einem Sommerschal als Accessoire zurückgreifen.
● Die erste Hürde hat der Weinjahrgang 2017 erfolgreich überwunden: „Gerade schneiden wir die Weinstöcke zu – und es gab noch keinen Frost“, erklärt Klemens Rumpel, Vorsitzender des Bunds Fränkischer Ökowinzer. Das sei wichtig für eine erfolgreiche Ernte. Im gleichen Satz schränkt Rumpel ein: „Der Winter ist noch nicht rum.“Minusgrade zum Austrieb im April und Mai oder zu viel Regen bei der Blüte Mitte Juni können die Ernte gefährden. Für Weinliebhaber hat Rumpel trotzdem gute Nachrichten: Im Frühjahr kommt der Wein aus 2016 auf den Markt. Die Früchte seien gesund und reif gewesen. „Das ergibt einen fruchtigen, klar strukturierten Wein.“
● Zwei besonders spannende Themen sind bereits jetzt abzusehen. Mit Hochdruck läuft die Suche nach einem Impfstoff gegen den Zika-Erreger. Zur Zeit wird in Testreihen die Verträglichkeit dreier Impfstoff-Kandidaten am Menschen untersucht. Bei grünem Licht können bald nach dem Jahreswechsel Wirksamkeitsstudien starten. Auch im Weltall wird es aufregend. Zwei US-Astronomen sind einem möglichen neunten Planeten auf der Spur. Der Gigant von etwa zehnfacher Masse der Erde umkreise die Sonne auf einer Umlaufbahn, die noch 20 Mal weiter von unserem Zentralgestirn entfernt ist als die von Neptun. Die Forscher schließen nur bisher aber durch Gravitationseffekte auf andere Zwergplaneten auf seine Existenz. Im Jahr 2017 werden mehrere Forschergruppen versuchen, „Planet Neun“mit Riesenteleskopen zu erspähen. gefallen. Ein zweifacher Vergewaltiger und ein Pädophiler, die beide ihre Strafe abgesessen haben, leben in einem Dorf in MecklenburgVorpommern, wo sie jeder kennt. Als eine vergewaltigte Obdachlose stirbt, ist der einschlägig vorbestrafte Martin Kukulies (Markus John in einer schauspielerischen Meisterleistung) der Hauptverdächtige.
Hauptkommissar Sascha Bukow (Charly Hübner) und die Analytikerin Katrin König (Anneke Kim Sarnau) geraten in eine Gemeinschaft, die Verdächtige für „Abschaum“hält. Wer die Wirtshausszenen sieht und die Sprüche eines Saubermanns hört, wird Mecklenburg-Vorpommern für die Heimat von Dumpfbachen halten. Was man dem als Mutteranstalt vorhalten kann, genauso wie jene Polen in dem Krimi, die nicht nur Autos verticken, sondern auch kleine Buben verhökern.
Jedenfalls hat der „Polizeiruf 110“brutale Szenen, unter denen vor allem Katrin König leidet. Der Hübner und die Sarnau, die trotz ideologischer Unterschiede auf eine raffinierte Weise miteinander funktionieren, brauchen einander. Die Kollegin ist eigentlich schon nach Berlin befördert, das Ende lässt aber offen, ob sie bei ihrem Provinz-Job bleibt.