Kaffeekäse und Iglu Nächte
Willkommen in der Winter Wunderwelt in Nordschwedens Lappland
Von 90 Prozent der Urlauber empfohlen: 1 Ü im DZ mit Frühstück z. B. ab 88 Euro p. P. bei eigener Anreise. Gäste schreiben: „Sehr gemütliches Hotel mit viel Holz. Sehr gutes Abendessen, viel Lachs und ein ausgezeichnetes Frühstücks buffet mit Rentierschinken und vielen köstlichen Speisen.“ HolidayCheck AG, Bahnweg 8, CH 8598 Bottighofen, Telefon (08 00) 2 40 44 55 www.holidaycheck.de VON JULIA WÄSCHENBACH
Abgeschiedener geht es kaum. Auf einem Landzipfel südlich vom Polarkreis im nordschwedischen Lappland liegt das verschneite Arjeplog. Kommt man aus dem winzigen Ort mit seinen bunten Holzhäuschen heraus, kann man viele Kilometer über eisbedeckte Straßen fahren, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Das Winter-Wunderland ist die perfekte Kulisse für Schneemobiltouren, Hundeschlittenfahrten und Übernachtungen im Iglu. Bei minus 22 Grad im Winter könnte man meinen, das sei nur etwas für Hartgesottene? Von wegen! Während es draußen so frostig ist, dass man sich nach wenigen Minuten ins Warme wünscht, herrschen im Iglu-Hotel in Arjeplog Temperaturen um den Gefrierpunkt. „Das liegt daran, dass der Schnee dämmt“, sagt Geschäftsführer Daniel Knab. Am Empfang duftet es nach Glühwein, die Bänke in der Lounge sind mit Rentierfellen ausgelegt, die eisigen Wände in warmes lila Licht getaucht. „All das hier entsteht jedes Jahr neu“, erklärt Knab. Auf 900 Quadratmetern bauen der Düsseldorfer und sein Team ab November eine IgluLandschaft aus zehn SchlafIglus, einer Bar und Gemeinschaftsräumen. Zweieinhalb Autostunden nordöstlich liegt Jokkmokk. Der Ort gilt als Zentrum der Kultur der Samen in Nordschweden. Hier handelte das europäische Urvolk vor 400 Jahren erstmals mit Rentierfellen und Fleisch. Den Wintermarkt gibt es immer noch. Für die Einwohner ist er das Highlight des Jahres. Stände mit Elchwürsten und Wollpullovern reihen sich für drei Tage im Februar aneinander.
Quietschender Käse
An einer Bude steht auf einem Neonschild „Kaffeost“– „Kaffeekäse“. Tatsächlich schwimmen im liebsten Heißgetränk der Nordschweden Stückchen eines Käses, der beim Kauen quietscht wie Halloumi. Groß Eigengeschmack hat er nicht, vielmehr nimmt er etwas Kaffee-Geschmack an. Das Getränk schmeckt, als hätte man Sahne oder dicke Milch hineingetan. Sie habe sich schlappgelacht, als sie zum ersten Mal Käsekaffee getrunken habe, erzählt die Stockholmerin Eva Gunnare, die seit fast 30 Jahren in Nordschweden lebt. „Dieses Geräusch! Quietsch, quietsch, quietsch“, sagt sie. In ihrem Holzhäuschen verwöhnt sie mit Snacks, Tees und Säften, die sie aus heimischen Pflanzen herstellt. Man will gar nicht wieder hinaus in die Kälte – geschweige denn dort übernachten. Doch genau das ist der Plan. Im Iglu-Hotel trifft sich eine Gruppe Ingenieure zur Afterwork-Party. Es läuft Schlagermusik. Ein paar Meter weiter entfaltet sich hinter einer Tür eine ganz andere Welt. Unter freiem Himmel sind drei Whirlpools in den Boden eingelassen. Wer sich erst einmal aufwärmen will, bevor er sich im Schlaf-Iglu auf Rentierfellen niederlässt, kann hier im 40 Grad warmem Wasser entspannen und in die Sterne gucken. Das ist fast noch schöner, als im Iglu in den kuscheligen Schlafsack zu kriechen.