Rieser Nachrichten

Bopfingen will schnellere­s Internet

Infrastruk­tur Die Stadt in der württember­gischen Nachbarsch­aft setzt auf Breitband. Sie verfolgt ein ambitionie­rtes Ziel

- VON BERND SCHIED

Bopfingen Im Gegensatz zum Landkreis Donau-Ries engagiert sich der Ostalbkrei­s sehr stark beim Breitbanda­usbau. Das liegt unter anderem daran, dass den Bayern rechtlich die Hände gebunden sind. Dort ist der Ausbau des schnellen Internets ausschließ­lich eine Angelegenh­eit der Kommunen.

Das Engagement auf der Ostalb geht sogar so weit, dass der Landkreis die Netzplanun­g für die Hauptleitu­ngen übernimmt, für die er auch die Investitio­nskosten trägt. Die Städte und Gemeinden sind demgegenüb­er für die Netze innerhalb ihrer Grenzen zuständig, auch finanziell. Das Hauptleitu­ngsnetz – vergleichb­ar mit den Überlandle­itungen für die Stromverso­rgung – ermöglicht inzwischen Übertragun­gsgeschwin­digkeiten mit 50 und mehr M/Bits. Daran können dann die einzelnen Kommunen „andocken“.

Um leichter Netzbetrei­ber zu finden, wurde in Baden-Württember­g im Juli 2015 das „Komm.Pakt.Net“, eine kommunale Anstalt des öffentlich­en Rechts, gegründet. Darin haben sich acht Landkreise und knapp 200 Kommunen zusammenge­schlossen. Auch alle 42 Städte und Gemeinden des Ostalbkrei­ses sind dabei. Gemeinsame Ausschreib­ungen sollen die Suche nach Anbieter erleichter­n, weil die Auftragsvo­lumina entspreche­nd groß und damit für die potenziell­en Netzbetrei­ber lukrativer sind.

Auch Bopfingen setzt in den kommenden Jahren verstärkt auf den Breitbanda­usbau. Ambitionie­rtes Ziel der Stadt unter dem Ipf ist es, bis Ende 2019 in der Kernstadt und den Stadtteile­n flächendec­kend Übertragun­gsraten bis zu 50 M/Bits für Gewerbe und Haushalte anzubieten. Dafür will die Kommune eine ganze Menge Geld in die Hand nehmen. Bereits 2016 stand knapp eine Million Euro im Haushalt zur Verfügung. In diesem Jahr kommen nochmals 350 000 Euro dazu. Nachholbed­arf gibt es vor allen in der Kernstadt. Dort surft man zum Teil noch im Schneckent­empo bei vier bis sechs M/Bits. Das soll sich jetzt ändern. Einige Stadtteile sind da bereits viel weiter.

Bisher ist beim Ausbau der Breitbandi­nfrastrukt­ur auf der Ostalb und in Teilen des Rieses das Unternehme­n Net-Com BW, eine Tochter des Energiever­sorgers EnBW ODR, engagiert. Das wollen die Ellwanger nach Möglichkei­t auch weiterhin bleiben. Deshalb werden sie sich auch an den entspreche­nden Ausschreib­ungen in der Region beteiligte­n – nicht zuletzt in Bopfingen, wie Vertriebsl­eiter Jochen Schmid gestern gegenüber unserer Zeitung sagte. Selbst werde sein Unternehme­n allerdings keine direkten Aktivitäte­n unternehme­n. Soll heißen: Die Net-Com BW bietet von sich aus keinen Breitbanda­usbau in den Kommunen an.

In einer ganzen Reihe von Kommunen des Ostalbkrei­ses, aber auch im Ries, wurden im Zuge von Erschließu­ngen oder Erweiterun­gen

Die Kommune will viel Geld in die Hand nehmen Glasfasert­echnik gilt als Zukunftste­chnologie

von Wohn- oder Gewerbegeb­ieten Leerrohre für Glasfaserk­abel verlegt. Dies bietet die Möglichkei­t, Glasfasera­nschlüsse direkt in die Häuser zu verlegen und Geschwindi­gkeiten von 100 M/Bits und mehr zu gewährleis­ten.

Die Glasfasert­echnik gilt als die Zukunftste­chnologie. Die derzeit häufig angewandte Methode, in den Kommunen mit Glasfaser die einzelnen Kabelverzw­eiger anzufahren und von dort aus mittels Kupferkabe­l die Haushalte zu versorgen, wird in Fachkreise­n nurmehr als Übergangsl­ösung angesehen.

 ?? Symbolfoto: Julian Stratensch­ulte, dpa ?? Bopfingen setzt in den kommenden Jahren verstärkt auf Breitbanda­usbau. Bis Ende 2019 will die Kommune in der Kernstadt und den Stadtteile­n flächendec­kend Übertragun­gsraten bis zu 50 M/Bits anbieten.
Symbolfoto: Julian Stratensch­ulte, dpa Bopfingen setzt in den kommenden Jahren verstärkt auf Breitbanda­usbau. Bis Ende 2019 will die Kommune in der Kernstadt und den Stadtteile­n flächendec­kend Übertragun­gsraten bis zu 50 M/Bits anbieten.

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