VON DIAKON ALEXANDER OTT, PFARREIENGEMEINSCHAFT HARBURG HOPPINGEN
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitchristen, „Dreikönig“– so wird der morgige Tag im Volksmund gemeinhin genannt. Der eigentliche Name für dieses Christusfest aber ist „Erscheinung des Herrn“, „Epiphanie“. Und doch trifft die zuerst genannte Bezeichnung in einem tiefen Sinn auf den morgigen Festanlass durchaus zu: In den Weisen aus dem Morgenland, die dem Stern gefolgt sind, um den wahren König der Welt zu suchen, begegnen uns königliche Menschen, die für das eigentliche Geheimnis des Lebens und der Welt offen sind, die bereit sind, diesem, dem Mensch gewordenen Sohn Gottes das Kostbarste zu schenken, und die dazu bereit sind, weite Wege zu gehen, um ihn zu finden - auch und gerade innerlich, geleitet vom Stern der Sehnsucht am Himmel des eigenen Herzens: denn so dürfen wir die weite Reise der Weisen in einer tieferen Weise verstehen. Die Art ihrer Gaben, die uns im Evangelium überliefert sind, zeugt insgesamt von einer tiefen Erkenntnis des Wesens Jesu Christi: das Gold ist die Gabe, welche des wahren Königs der Welt würdig ist, der Weihrauch ehrt ihn als wahren, den einzigen Gott, und die bittere Myrrhe verweist auf den geheimnisvollen Zusammenhang der Menschwerdung Gottes mit seinem Leiden für uns Menschen, aus jener Liebe heraus, die zugleich dem wahren Gott und dem königlichen Menschen entspricht, als der uns Jesus Christus begegnet: Öffnen wir ihm unser Herz, liebe Mitchristen, damit er uns in königliche Menschen verwandle, in Menschen, welche auf der Suche nach dem Geheimnis des Lebens und der Welt zur wahren Weisheit gelangen.