Es gibt auch andere Sorgen
Bürgermeisterin Petra Wagner hätte beim Neujahrsempfang die Diskussion ums Freibad in den Mittelpunkt rücken können. Es wäre naheliegend gewesen. Sie hätte auch die Chance nutzen können, den Gegnern der Sanierungspläne vor versammelter Mannschaft eins mitzugeben. Oder lang und breit Argumente vortragen können, warum es aus ihrer Sicht des möglichen neuen Brücken-Standortes e bedarf. Sie tat nichts davon, und das war gut und richtig so.
Es hätte zum einen niemandem genützt, die Stimmung weiter aufzuheizen. Zum anderen hätten die Gegner der Sanierungspläne beim Empfang keine Möglichkeit zur Widerrede gehabt, es wäre also schlicht auch nicht die feine Art gewesen, das Thema dort zuzuspitzen. Dafür gibt es andere und bessere Anlässe. Die Bürgerversammlung im November war so ein Anlass, und da krachte es ordentlich.
Hinzu kommt: Die Stadt hat tatsächlich noch andere Sorgen als die Frage, wo denn künftig die Brücke über die Wörnitz stehen soll. Ein offensichtliches und großes Problem Oettingens ist zum Beispiel der Leerstand in der Stadt. Dass der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung ein Förderprogramm beschlossen hat, um Interessenten zu ermuntern, in bislang leer stehende Gebäude zu investieren, ist zwar kein großer Wurf, aber ein Schritt in die richtige Richtung.