Was haben die Zwölf Stämme nur verbrochen?
Zum Artikel „Die Kirche bleibt im Dorf“vom 4. Januar in den Rieser Nachrich ten. Knallhart haben die Behörden es bewirkt: Die Zwölf Stämme haben endlich Klosterzimmern und Deutschland für immer verlassen. Zurück bleibt nicht nur ein leeres Dorf? Leider sind auch zerstörte Familien und verhaltensauffällig gewordene Kinder zu beklagen. Stehen die Folgen der Kinderwegnahmen und der harten Gerichtsurteile gegen „religiös verblendet“prügelnde Eltern und Erzieher in einem akzeptablen Verhältnis zu den amtsärztlich bisher nicht bestätigten „schweren körperlichen und möglichen psychischen Schäden der Kinder“?
Die Mitglieder dieser „Sekte“sind sonst bisher nicht straffällig geworden, haben kaum soziale Leistungen in Anspruch genommen und sogar die Leistungen ihrer Kinder wurden vom Schulamt als völlig in Ordnung beurteilt. Was haben die Klosterzimmerer nur verbrochen, sind sie strafwürdiger als beispielsweise islamische Extremisten? Schon 1740 bekannte Friedrich II von Preußen Toleranz und Offenheit gegenüber Einwanderern und religiösen Minderheiten: „Jeder soll nach seiner Facon selig werden“. Davon weichen in der Neuzeit nach der Devise „Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen“wir Deutschen schon mehrfach mit grässlichen Folgen ab.
Die gewaltigen Hilfslieferungen nach beiden Weltkriegen haben den Quäkern zwar den Friedensnobelpreis beschert. Aber ob diese Glaubensrichtung uns heute genehm wäre, da habe ich erhebliche Zweifel. Alerheim