Flüchtlingskomödie und Hitler Darsteller gewinnen
Weshalb „Willkommen bei den Hartmanns“und Schauspieler Bruno Ganz die Jury überzeugten
Die Flüchtlingskomödie „Willkommen bei den Hartmanns“hat den Produzentenpreis des Bayerischen Filmpreises gewonnen. Der Film greife „das in Deutschland allgegenwärtige Flüchtlingsthema temporeich und humorvoll, immer aber auch mit einem kritischen Blick“auf, berichtete die Jury am Freitag in München. Die Komödie gewann zudem bei der Online-Abstimmung für den diesjährigen Publikumspreis.
Den Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten erhielt in diesem Jahr der Film- und Theaterschauspieler Bruno Ganz, 75. „Ausdrucksstark, wandlungsfähig, manchmal streitbar, immer ein schauspielerisches Glanzlicht“, erklärte Ministerpräsident Seehofer (CSU) die Wahl. Mit diesen Worten jedenfalls hatte ihn die Staatskanzlei bei der Bekanntgabe im Dezember 2016 zitiert. Der Schweizer Schauspieler Bruno Ganz ist nicht zuletzt mit seiner Darstellung von Hitler in „Der Untergang“international bekannt geworden.
Zwei Auszeichnungen erhielt außerdem der Film „Toni Erdmann“. Schauspielerin Sandra Hüller bekam den Preis als beste Darstellerin. Auch der Regiepreis ging an das Drama.
Als besten Darsteller ehrte die Jury Jörg Schüttauf für seine Rolle in der Komödie „Vorwärts immer“. Die Jury vergab in diesem Jahr zudem einen Sonderpreis an die Macher von „Snowden“. Zur Begründung hieß es, der Film sei „ein hervorragend gemachter Politthriller“, der zudem zu großen Teilen in Bayern entstanden sei. Als bester Jugendfilm wurde das Roadmovie „Tschick“ausgezeichnet.
Der Bayerische Filmpreis ist am Freitagabend im Münchner Prinzregententheater verliehen worden. Mit Ehrungen in 15 Kategorien sind bei der bayerischen Auszeichnung Preisgelder von insgesamt rund 300 000 Euro verbunden. Wichtigster Preis ist der für den besten Produzenten, der mit 200 000 Euro dotiert ist. Die Staatsregierung verleiht den Filmpreis seit 1979, um die Bedeutung des Kinofilms als Kulturgut herauszustellen.