Trump als Telefonrüpel
Hitziges Gespräch mit Australiens Premier
Ein Telefonat des USPräsidenten Donald Trump mit dem australischen Premierminister Malcolm Turnbull endete augenscheinlich mit einem Eklat. Trump habe das Gespräch verärgert abgebrochen, weil er mit Turnbull in Streit über eine Flüchtlingsvereinbarung geraten sei, berichtete die
Turnbull bestätigte, dass das Gespräch mit Trump „sehr offen und direkt“verlaufen sei – was, übersetzt man es aus der Diplomatensprache, die Version der Zeitung bestätigt.
Das Blatt berichtete weiter, dass zwischen den beiden Staatsmännern im Streit um die Aufnahme von Flüchtlingen in den USA regelrecht die Fetzen flogen. Trump habe Turnbull vor Abbruch des Telefonats noch mitgeteilt, dass er an diesem Tag mit vier anderen Staatsmännern gesprochen habe. „Und dies war mit Abstand der schlimmste Anruf“zitierte die Zeitung den Präsidenten. Die Schilderung des Geschehens sei „in der Substanz zutreffend“, bestätigten australische Regierungskreise. Auch Turnbull selbst stellte die Schilderung nicht infrage – abgesehen von einem Detail: „Der Bericht, wonach der Präsident einfach aufgelegt habe, ist nicht korrekt“, sagte Turnbull. „Der Anruf endete höflich.“
Australien ist einer der engsten Verbündeten der USA. Doch Trump legte über Twitter nach: „Können Sie das glauben?“, schrieb er. „Die Obama-Regierung hat eingewilligt, tausende illegaler Immigranten aus Australien aufzunehmen. Ich werde diesen dämlichen Deal prüfen!“Die Regierung des früheren US-Präsidenten Barack Obama hatte zugesagt, rund 1600 Flüchtlinge aufzunehmen, die von Australien in Flüchtlingslagern auf Pazifikinseln interniert wurden. Die australische Regierung hatte bereits die Sorge geäußert, dass diese Vereinbarung unter Trump hinfällig werden könnte. Turnbull sagte aber, dass Trump zugesagt habe, die Vereinbarung einzuhalten.