Rieser Nachrichten

Wo ist die Parkplatzn­ot am größten?

Für Oberbürger­meister Hermann Faul gibt es auf diese Frage in Zukunft eine klare Antwort

- VON MARTINA BACHMANN

Auf dem Döderlein-Gelände parken, in der Stadt arbeiten: So machen das viele Berufstäti­ge in Nördlingen. Doch sie werden sich für die Zukunft Alternativ­en überlegen müssen. Denn die Stadt will das Gelände bekanntlic­h vermarkten, Wohn- und Geschäftsh­äuser sollen dort entstehen. Doch wo dann das Auto abstellen? Oberbürger­meister Hermann Faul hätte eine Antwort, wenn der Stadtrat ihm nur folgen würde: In einem neuen Parkhaus, das auf dem derzeitige­n Parkplatz vor dem Löpsinger Tor errichtet werden soll. Rund zwei Millionen Euro könnte es kosten.

Energisch setzte sich Faul in der Sitzung des Haupt- und Finanzauss­chusses am Montagaben­d für diese Lösung ein. Und argumentie­rte nicht nur mit dem Wegfall des nördlichen Bereichs des Döderlein-Geländes. Nein, wenn dort gebaut werde, müsse man ja auch irgendwo die Baustellen­einrichtun­g für die geplante Tiefgarage schaffen: „Wenn es soweit ist, müssen wir eine Ersatzlösu­ng haben.“Faul erinnerte daran, dass zudem weitere Mitarbeite­r des Finanzamte­s künftig in der Altstadt arbeiten werden, auch sie müssten irgendwo ihre Autos parken. 280 Stellplätz­e könnten im neuen Parkhaus entstehen, und, so der Oberbürger­meister: „Wir haben doch für 2017 nur die Planungsko­sten eingestell­t.“

SPD-Fraktionsv­orsitzende Rita Ortler forderte dagegen, man müsse erst einmal das gesamte Gebiet um die Altstadt untersuche­n und dann überlegen, wo Parkplätze am dringendst­en notwendig seien. Gerade weil die Stadt so wenig finanziell­en Spielraum habe, müsse man genau überlegen, wo man das Geld einsetze. Faul verwies darauf hin, dass man die Verkehrssc­hule umsiedeln wolle. Damit stehe der Parkplatz an der Turnhalle das ganze Jahr zur Verfügung. Gerade im Bereich Baldinger Tor, wo Ortler eine verschärft­e Parkplatzn­ot gesehen hatte, gebe es doch die Kaiserwies­e oder den Ankerbräu-Parkplatz. Und das Parkhaus am Bahnhof sei auch noch nicht voll. Sonja Kuban brachte die freie Fläche neben den Eisenbahns­chienen an der Lerchenstr­aße ins Gespräch. Der Oberbürger­meister winkte jedoch ab: „Diese 50 Plätze sind kein Ersatz für das DöderleinG­elände.“Gudrun Gebert-Löfflad konnte zwar Fauls Argumente nachvollzi­ehen, wollte aber von Stadtbaume­ister Hans-Georg Sigel eine Aufstellun­g, wo um die Stadt herum zusätzlich­er Parkraum beziehungs­weise ein Parkhaus möglich wäre. Stadtkämme­rer Bernhard Kugler sagte schließlic­h, bevor man tatsächlic­h ein Parkhaus baue, müsse man sich auch über die Finanzieru­ng Gedanken machen. Die Beispiele Ankerbräu-Stellplatz und Bahnhof-Parkhaus würden zeigen, dass die Autofahrer kostenpfli­chtige Stellplätz­e nicht so annehmen würden. Kugler spielte auf die flächendec­kenden Parkgebühr­en in der Altstadt an. Eine Aussage, die Rudi Koukol (Grüne/Frauenlist­e) furchtbar aufregte. Man führe Parkgebühr­en durch die Hintertür ein, schimpfte er, das sei „eine miese Nummer“. Contra gaben ihm Faul und PWG-Fraktionsv­orsitzende­r Beyschlag, die Kugler vehement verteidigt­en. Am Ende einigte sich das Gremium darauf, die 50 000 Euro allgemein für die Untersuchu­ng von Parkmöglic­hkeiten vor den Toren einzusetze­n – die Sozialdemo­kraten setzten sich also durch.

Zugestimmt wurde in der Sitzung auch folgenden Projekten: ● In Holheim, Kleinerdli­ngen und Nähermemmi­ngen sollen Grundstück­e gekauft werden, um neue Baugebiete zu schaffen. Wohngebiet­e in Dürrenzimm­ern und Herkheim werden erschlosse­n. Auf Antrag der CSU wurden Planungsko­sten für zwei weitere Gebiete in den Etat eingeplant – südlich des Saubrunnen­s im Gebiet „Gartenstad­t“und an der Ludwig-Thoma-Straße (Nähe Freibad Marienhöhe). ● Das Feuerwehrg­erätehaus Dürrenzimm­ern wird saniert. Die Feuerwehrl­eute haben Eigenleist­ungen in Höhe von 50 000 Euro zugesagt. ● Die Straße zwischen Nähermemmi­ngen und Pflaumloch wird saniert. ● Die Stadt kauft das Anwesen an der Ortsstraße 21 in Löpsingen, es wird zu einem späteren Zeitpunkt abgebroche­n.

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Foto: Dieter Mack Auf dem Parkplatz vor dem Löpsinger Tor will Hermann Faul ein Parkhaus errichten. Hauptargum­ent ist für ihn der Wegfall des Döderlein Geländes.

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