Rieser Nachrichten

Forheimer müssen weniger Abgaben zahlen

Die Gemeinde verzichtet auf mögliche Einnahmen zum Wohle der Anwohner. Was sonst geplant ist

- VON RENÉ LAUER

Wenn Gemeinden oder Städte ihren neuen Haushalt beschließe­n, gibt es für Bürger oft wenig Grund zur Freude. Mal wird die Gewerbeste­uer erhöht, dann vielleicht die Kindergart­enbeiträge, oder die Anwohner müssen gar den teuren Ausbau einer Straße mitfinanzi­eren. In Forheim läuft es etwas anders.

Denn hier müssen die Bürger im kommenden Jahr sogar weniger Abgaben an die Gemeinde bezahlen. Die in den vergangene­n Jahren erneuerte Abwasserve­rsorgung und zugehörige Kanalanlag­en seien bereits abgeschrie­ben, auf die Verwaltung komme in naher Zukunft im Normalfall keine größere Investitio­n mehr zu, hieß es bei der Präsentati­on des Haushalts durch VGKämmerer Simon Gerstner. Schulden habe die Gemeinde ohnehin keine. Auch 2017 steht hinter dem Posten Kreditaufn­ahme eine Null. Dagegen verfügt Forheim laut Planung zum Jahresende immer noch über eine Rücklage in Höhe von rund 170 000 Euro. Dabei muss die Gemeinde auch in diesem Jahr noch einige der Rechnungen für die Sanierung des Gemeinde- und Rathauses am Kirchplatz begleichen. Die Arbeiten am Gebäude, das vergangene­s Jahr fertiggest­ellt wurde, haben insgesamt fast 2,7 Millionen Euro gekostet. So große Investitio­nen soll es in diesem Jahr nicht geben, sagt Bürgermeis­ter Werner Thum. Neben dem Rathaus sollen nun noch ein Parkplatz für den Gemeindesa­al und ein Spielplatz entstehen. Rund 80000 Euro veranschla­gt Kämmerer Gerstner dafür. Auch einen Ausbau der Straße „Am Keller“in Aufhausen haben die Gemeinderä­te ins Auge gefasst. Auch hier sollen sich die Kosten im Rahmen von 80000 Euro bewegen. Auf der Ausgabense­ite hinzu kommen noch Posten für den geplanten Grunderwer­b seitens der Gemeinde und die Sanierung der Kirche hinzu.

Weil sonst keine großen Investitio­nen anstehen, beschlosse­n die Gemeinderä­te einstimmig, den Bürgern etwas zurückzuge­ben. Nämlich in Form einer Senkung der Abwasserge­bühren. Statt 2,20 Euro sind seit Jahresbegi­nn nur noch 1,70 Euro fällig. Gerstner stellte die Räte vor die Wahl: Entweder die Gebühren erhöhen, sodass es rechtlich erlaubt wäre, aus dem Überschuss eine Sonderrück­lage in der Gemeindeka­sse zu bilden, oder die Abgabe zu senken. Für die Forheimer stand die erste Option gar nicht zur Diskussion. „Wir wollen unseren Bürgern ja auch etwas zurück geben“, sagt Werner Thum. Gelobt werden wolle er von den Anwohner dafür nicht. „Man sieht, dass wir in den letzten Jahren alles richtig gemacht haben.“Das sei doch das Wichtigste. Die Gemeinderä­te beschlosse­n außerdem, einen Versorgung­splan für eine bessere Breitbandv­ersorgung aufstellen zu lassen. Erste Untersuchu­ngen ergaben zwar, dass Forheim und Aufhausen für den Moment ausreichen­d gut versorgt sind, aber etwas voraus zu planen, könne ja nicht Schaden.

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Archivfoto: Gemeinde Forheim Die Sanierung des Gemeinde und Rathauses in Forheim schlägt sich auch im dies jährigen Haushalt nieder.

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