Hey, gib mal deine Nummer!
Bei dem schönen Wetter lassen bei vielen im Landkreis die Frühlingsgefühle nicht auf sich warten. Wie die Schüler flirten und auf welche Hürden sie dabei stoßen
Landkreis Ein romantischer Spaziergang im Park, ein Date in der Eisdiele oder vielleicht schon bald mit dem Schwarm im Freibad: Wenn die ersten Sonnenstrahlen hervorblinzeln und die Blumen anfangen zu sprießen, heißt das Frühlingsanfang. Doch nicht nur die Natur fängt an zu blühen, sondern auch die Hormone geraten in Wallung. Wir haben die Schüler nach ihren ultimativen Flirttipps gefragt.
Ein ganz normales „Hey, wie heißt du?“reiche zunächst vollkommen aus, sagt der 14-jährige Maik. Er findet es übertrieben, ein Mädchen mit Komplimenten zu überschütten. „Wenn mir jedoch eine gefällt, dann würde ich sie schon ansprechen und vielleicht auf ein Eis einladen“, meint er. Das käme aber noch nicht so oft vor, denn er selbst fühle sich noch etwas zu jung für eine Freundin.
Der gleichaltrige Stefan sieht das anders: „Beim Flirten beginne ich erst immer mit etwas Smalltalk.“Wenn das Mädchen interessant sei, würde er ihr auch Komplimente machen. „Was Witziges sagen und sie zum Lachen bringen“, ist sein Flirt-Tipp. Ansonsten sei er ein Romantiker, im Gegensatz zu seinem Kumpel Nico. Seiner Freundin würde er „vielleicht mal eine Rose“schenken, von romantischen Picknicks im Frühling hält er nicht viel. „Dann lieber im Sommer zusammen ins Freibad gehen“, meint sein Klassenkamerad Carlo. Der 13-jährige Italiener hat seit zwei Monaten eine Freundin und hat diese über die Schule kennengelernt.
Die Jungs sind sich einig: Im Klassenzimmer lässt es sich am besten flirten, da man sich schon etwas besser kennt. „Ansonsten ist es heutzutage echt schwer, Mädchen anzusprechen“, sagt der Neuntklässler Cem. „Viele Mädels in unserem Alter haben sehr hohe Ansprüche oder denken, sie wären etwas Besonderes und Besseres.“Er hält sich in Sachen Flirten zurück, denn er wurde schon verletzt. Und wie schaut es bei den Mädels aus? „Also einfach so einen Jungen ansprechen, das würde ich mich nicht trauen“, sagt die 14-jährige Paula aus Reimlingen.
„Vielleicht würde ich erst einmal nur Hallo sagen und dann schauen, ob von ihm was kommt“, sagt ihre Schwester. Dass junge Mädels eher schüchterner sind, beweisen nicht nur einige Studien, sondern auch diese Straßenumfrage unserer Zeitung. Auch im höheren Alter überlassen die Mädels eher den Jungs das Ansprechen und den ersten Flirtversuch.
Allgemein komme es besser, wenn ein Junge nicht so fordernd sei, sondern langsam ein Gespräch anfängt, meinen einige Schülerinnen, die noch keinen Freund haben. „Solche Anmachen wie „Hey, gib mal deine Nummer“gehen gar nicht“, sagt die 17-jährige Valentina aus Nördlingen. Sie selber würde eher eine Freundin vorschicken, wenn sie einen Jungen süß finden würde. „Um sich besser kennenzulernen, würde sich ein Spaziergang bei dem schönen Wetter anbieten“, meint die Schülerin. „So StandardAnmachsprüche bringen gar nichts“, sagt auch der 15-jährige Maximilian aus Nördlingen. „Da lachen die meisten Mädchen doch bloß drüber.“
Sein Flirt-Tipp ist es, erst einmal Augenkontakt zu suchen und sie dann langsam in ein Gespräch zu verwickeln. „Wenn ich ein Mädchen auf der Straße ansprechen will, die mir gefällt, würde ich sie vielleicht fragen, wo sie denn hingeht und sie ein Stück begleiten.“Nach der Nummer fragen, würde er erst etwas später.
„Die Jugendlichen haben ihr eigenes Bauchgefühl und bestimmen selbst, wie sie am besten vorgehen“, sagt Martina Lehmann, kommunale Jugendpflegerin im Landkreis Donau-Ries. Doch ihr Tipp: Bleibt euch selbst treu und wenn es einmal nicht klappt mit dem ersten Flirtversuch – „nicht frustriert sein“, meint Lehmann. Der nächste Frühling kommt gewiss.