Und alle Fragen offen
So spannend war die Liga selten
Mario Gomez war früher egal, wie es um die Spannung in der Liga bestellt war. In jener Zeit also, als der VfB Stuttgart zu den Spitzenteams zählte – in der ersten Liga. Gomez traf für die Schwaben und floskelte. Anschließend erzielte er reihenweise Treffer für den FC Bayern. Gomez ist unter anderem dreifacher deutscher Meister. Nun stürmt er für den VfL Wolfsburg. Weil sein Verein in keinem europäischen Wettbewerb vertreten ist, hat der 31-Jährige Zeit, sich Gedanken über die Lage der Liga zu machen.
Der Süddeutschen Zeitung verriet er, dass er dabei zu keinem positiven Schluss gekommen ist. Die Teams im breit gefächerten Tabellenmittelfeld, die sich nicht entscheiden konnten, ob sie in den Kampf um die Europapokalplätze eingreifen oder sich in den Abstiegsstrudel reißen lassen – „das gibt es normalerweise in der dritten und vierten Liga. Man kann das als Stärke oder Schwäche der Liga auslegen, ich finde, das ist Schwäche.“
Seit dem vergangenen Spieltag ergibt sich immerhin ein klareres Tabellenbild. Das dürfte Gomez allerdings auch nicht gefallen. Nach der Niederlage gegen Freiburg balgen sich die Wolfsburger zusammen mit dem FSV Mainz, dem Hamburger SV, dem FC Augsburg und neuerdings auch wieder dem FC Ingolstadt um die Plätze im Oberhaus. Bremen und Leverkusen dürften sich der ärgsten Probleme entledigt haben und können sich sogar noch vage Hoffnungen auf internationale Spiele nächste Saison machen. Entschieden ist lediglich der Ausgang an beiden Enden der Tabelle. Was dazwischen passiert, ist offen. Das mag nicht hochklassig sein, aber immerhin spannend.