Warum ist das Wasser blau?
Luana hat sie gestellt, wir haben eine Antwort gefunden
Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Luana: Warum ist das Wasser blau?
Liebe Luana, das ist wirklich verrückt! Wasser aus der Leitung oder in der Sprudelflasche ist farblos. Aber Meerwasser wirkt häufig blau – dabei ist es ja auch farblos, wenn man es in ein Wasserglas füllt. Gehen wir des Rätsels Lösung am besten über die Farbe an.
Farbe ist ein Sinneseindruck, der bei jedem Mensch und Tier anders ist. Er entsteht, wenn Licht auf die Sehzellen eines Auges trifft. Licht besteht aus elektromagnetischen Wellen. Weil diese Wellen unterschiedlich lang sind, nimmt ein Auge unterschiedliche Farben wahr. Langwellige Strahlen sorgen zum Beispiel für Rot und Orange, kurzwellige für Blau und Violett. In einem Regenbogen siehst du alle Farben, die im Sonnenlicht stecken.
Womit wir schon bei der Farbe von Wasser sind. Du hast bestimmt schon mal gesehen, dass flaches Wasser durchsichtig und farblos ist. Je tiefer das Wasser wird, desto blauer wirkt es. Warum das so ist, erklärt dir Joachim Deisenhofer. Er ist Physiker an der Universität Augsburg und kennt sich mit Naturerscheinungen aus.
„Wasser wirkt manchmal blau, weil Sonnenlicht auf eine besondere Weise vom Wasser aufgenommen wird“, erklärt Joachim Deisenhofer. Wenn Sonnenlicht nun also auf Wasser … dass du auch ein Farbexperi ment machen kannst? Physiker Joachim Deisenhofer erklärt dir, wie das geht. Du brauchst dafür einen roten Tauchring oder eine rote Schwimmnudel, eine Tau cherbrille und ein Schwimmbad becken. Nun bittest du je manden, den Ring oder die Schwimmnu del unter Was ser an einem der Beckenränder festzuhalten. Du setzt die Taucherbrille auf und schwimmst langsam trifft, passiert Folgendes: Die unterschiedlichen Farbanteile des Sonnenlichts werden verschieden stark geschluckt. Zuerst Rot (innerhalb der ersten fünf Meter), dann Orange, Gelb, Grün und zum Schluss eben Blau. Unterhalb von etwa 60 Metern ist das sichtbare Licht vollständig vom Wasser geschluckt worden und es herrscht Dunkelheit.
„Das Licht, das aus tiefem Wasser noch zum Auge zurückkommt, davon weg. Du wirst feststellen: Am Anfang siehst du den Ge genstand unter Wasser noch rot. Je weiter du dich davon ent fernst, desto mehr Farbe wird dann vom Wasser verschluckt. So ähnlich verhält es sich näm lich auch im Meer: Ein roter Seestern in zehn Metern Tiefe erscheint einem Taucher grau, denn der rote Farbanteil wird aus der Tiefe nicht mehr zu seinem Auge zurück geworfen. (lea) enthält also hauptsächlich noch blaue Anteile, daher erscheint das Wasser im See oder Meer blau“, erklärt Joachim Deisenhofer. Das Licht, das vom seichten Grund in Ufernähe zurückgeworfen wird, enthält noch alle Anteile und das Wasser erscheint daher farblos – wie das Sonnenlicht.
Wusstest du, …
Manchmal hat es auch noch andere Farben
Wasser kann in der Natur auch noch andere Farben haben. Zum Beispiel Braun – das kann von winzigen Erdteilchen kommen. Oder auch Grün – das kann daran liegen, dass sich winzige Pflanzenteile im Wasser befinden. Oder Gebirgsbäche sehen oft milchig aus – weil häufig Steinchen mitschwimmen. Wenn Licht auf diese Teilchen im Wasser trifft, dann fängt unser Auge anschließend die Wellen auf, die im Auge dann den jeweiligen Farbeindruck auslösen. Lea Thies, Capito-Team