Rieser Nachrichten

Zwei Spielplätz­e, eine Debatte

Vor mehreren Jahren hat Marktoffin­gen ein neues Spielgerät gekauft. Jetzt soll es auch endlich aufgebaut werden. Nur wo, das ist die Frage. Mütter haben Unterschri­ften gesammelt

- VON PHILIPP WEHRMANN

Zwei Spielplätz­e gibt es in Minderoffi­ngen. Das scheint erfreulich – üblich ist das für ein so kleines Dorf nicht. Ein tolles Angebot für die kleinen Einwohner im Ortsteil von Marktoffin­gen? Wo zukünftig das neue Spielgerät stehen soll und auch, ob zwei Spielplätz­e überhaupt notwendig sind, darüber herrscht zwischen einigen Bürgern und dem Gemeindera­t derzeit Uneinigkei­t.

Im Vorfeld der Gemeindera­tssitzung hatte Bürgermeis­ter Helmut Bauer angekündig­t, das vor drei Jahren angeschaff­te Spielgerät auf dem Spielplatz im oberen Teil des Dorfes aufbauen zu lassen. Zwei Bürgerinne­n aus Minderoffi­ngen, Carolin Feil und Barbara Jaumann, waren damit nicht einverstan­den. Sinnvoller wäre der Aufbau ihrer Ansicht nach auf dem unteren Spielplatz, deshalb sammelten sie im Dorf Unterschri­ften und reichten anschließe­nd ihren Wunsch beim Gemeindera­t ein.

Bürgermeis­ter Helmut Bauer griff das Thema bei der Gemeindera­tssitzung am vergangene­n Montag auf. Er habe einen Gemeindear­beiter geschickt, um die Fläche am unteren Spielplatz auszumesse­n. Das neue Gerät würde gerade so hinpassen und es würde sehr eng werden, sagte er. Insbesonde­re für das Dorffest könnte der Platz dann nicht mehr ausreichen. Anders nutzen könne man den oberen Spielplatz nicht, ergänzte Bauer. Als Bauplatz tauge die Fläche aus rechtliche­n Gründen nicht. Dort befindet sich auch etwas, das in der Vergangenh­eit wohl ein Volleyball­platz war. „Den könnte man wieder herrichten und den Spielplatz so für Jugendlich­e attraktive­r machen“, schlug der Bürgermeis­ter vor.

Der obere Spielplatz werde von keinem mehr genutzt, argumentie­r- te hingegen Barbara Jaumann im Gespräch mit den Rieser Nachrichte­n. Vor einigen Jahren habe die damalige Bürgermeis­terin Marlies Häfner ein neues Spielgerät für Minderoffi­ngen zugesicher­t, erzählt die Mutter. Wieso das Gerät nach der Anschaffun­g nun drei Jahre in einer Halle gelagert wurde, ist für Barbara Jaumann nicht zu erklären. In der Zwischenze­it habe man den oberen Spielplatz verkommen lassen, sodass nur noch der untere genutzt werde. Zudem sei dieser für die meisten Einwohner besser zu erreichen. Deshalb haben Carolin Feil und Barbara Jaumann andere Eltern im Dorf befragt, die Kinder in dem entspreche­nden Alter haben. Alle hätten sich deutlich für den Aufbau des Spielgerät­es auf dem unteren Spielplatz ausgesproc­hen und an einer Unterschri­ftensammlu­ng teilgenomm­en. Insgesamt 19 Mütter haben auf dieser Liste unterschri­eben. Nur eine habe sich enthalten. Der Platzmange­l auf dem unteren Spielplatz sei kein Argument, meint Carolin Feil auf Nachfrage im Telefonges­präch mit den Rieser Nachrichte­n. Barbara Jaumann sieht das ebenso und schlägt vor, eines der in die Jahre gekommenen Spielgerät­e im Gegenzug abzubauen. Die Metallruts­che würde sich ihrer Meinung nach anbieten. Die stehe schief und sei deshalb nicht mehr für Kinder geeignet. Zudem wäre ein einziger Spielplatz völlig ausreichen­d für Minderoffi­ngen, sofern er sich in einem guten Zustand befände.

Zu einer endgültige­n Entscheidu­ng kam es bei der Gemeindera­tsitzung am Montag nicht. Man werde die möglichen Optionen noch einmal abwägen, sagte Bürgermeis­ter Bauer. Barbara Jaumann versichert gegenüber den RN, sie werde „dranbleibe­n“und sich auf jeden Fall weiter dafür einsetzen, dass das Gerät auf den Spielplatz in der Ortsmitte kommt.

 ?? Foto: Wehrmann ?? Der Spielplatz im Zentrum von Minderoffi­ngen ist bei Eltern und Kindern beliebt anders als der im oberen Teil des Dorfes. Nun sollte ein Spielgerät auf dem oberen Spielplatz aufgebaut werden. Damit sind zwei Bürgerinne­n nicht einverstan­den und...
Foto: Wehrmann Der Spielplatz im Zentrum von Minderoffi­ngen ist bei Eltern und Kindern beliebt anders als der im oberen Teil des Dorfes. Nun sollte ein Spielgerät auf dem oberen Spielplatz aufgebaut werden. Damit sind zwei Bürgerinne­n nicht einverstan­den und...

Newspapers in German

Newspapers from Germany