Sie kämpften gegen Grausamkeit
Sophie und Hans Scholl gründeten mit Freunden eine Gruppe, die sich gegen Krieg und Ungerechtigkeit wehren sollte. Vor 80 Jahren wurden die Geschwister umgebracht
Sophie und Hans Scholl sind für viele Menschen Vorbilder. Auch wenn sie heute nicht mehr am Leben sind. Denn die Geschwister waren sehr mutig. Vor etwa 80 Jahren wohnten sie in München. In Deutschland waren damals die Nationalsozialisten an der Macht. Sie bedrohten und töteten zum Beispiel Menschen, die andere Ansichten hatten als sie. Außerdem herrschte Krieg. Deshalb lebten viele in Gefahr. Auch Sophie und Hans. Denn sie wehrten sich gegen die Nationalsozialisten.
Zettel forderten zum Aufstand gegen die Nazis auf
Von Sophie, Hans und ihren Freunden kann man viel über Mut lernen. Vor 74 Jahren, im Jahr 1943, war Sophie 21 Jahre alt. Sie studierte Biologie. Ihr Bruder war drei Jahre älter und wollte Arzt werden. Die beiden gingen gern zur Universität. Aber sie wussten auch, dass um sie herum sehr viele Menschen starben oder bedroht wurden.
Also beschlossen sie und ihre Freunde, etwas dagegen zu tun. Nur durfte niemand sonst davon erfahren. Denn das konnte gefährlich für sie werden. Das wussten Sophie, Hans und ihre Freunde. Trotzdem trafen sie sich heimlich. Die Gruppe gab sich auch einen Namen: die Weiße Rose.
Die Gruppe überlegte: Wie konnte sie andere Menschen in Deutschland davon überzeugen, dass die Herrschaft der Nationalsozialisten nicht richtig war? Dann hatten die Freunde eine Idee. Sie schrieben ihre Meinung auf Zettel, um diese überall zu verteilen. Auf diesen Zetteln forderten sie Freiheit und Gerechtigkeit. Und sie forderten die Leute zu einem Aufstand gegen die Nationalsozialisten auf.
„Das war kompliziert und gefährlich“, sagt Expertin Hildegard Kronawitter. Sie ist in der Stadt München für eine Ausstellung über die Gruppe Weiße Rose zuständig. Die Ausstellung kann man sich in der Universität ansehen, in der Sophie und Hans damals studierten. Hans und Sophie Scholl verteilten die Zettel gemeinsam mit ihren Freunden heimlich überall. Sie legten sie etwa in Telefonzellen oder in parkende Autos. Das sorgte für Wirbel. Und so erfuhren schließlich auch die Gegner der Weißen Rose davon: die Nationalsozialisten. … dass Sophie und Hans Scholl die bekanntes ten Mitglieder der Gruppe Weiße Rose sind? Doch sie waren nicht alleine. Ein wichtiges Mitglied war zum Beispiel Alexander Schmorell. Auch er wurde von den Nationalsozialisten getötet. Alexander war damals erst 25 Jahre alt. Heute kümmert sich sein Neffe darum, dass sich die Menschen an seinen Onkel Alexander erinnern. Der Neffe heißt Markus Schmorell. Sein Onkel Alexander zeichnete und las gern. Und er mochte Pferde. Markus erzählt auch: „Alexander hatte früh einen Frei heitsdrang.“Seine Freiheit war ihm also besonders wichtig. Deshalb konnte er auch nicht hinnehmen, dass die Nationalso zialisten ihm und anderen Vorschriften machten. Und dass sie Menschen einsperrten und sogar töteten. Deshalb versuchte er, andere davon zu überzeu gen, dass die Herrschaft der Nazis nicht richtig war. (dpa)
Sie suchten nach der Gruppe und fanden sie. Auch weil andere Menschen die Gruppe verrieten. Die Nazis rächten sich an den Geschwistern und ihren Freunden: Sie verurteilten sie zum Tode.
Heute sagen viele: Was die Weiße Rose getan hat, war richtig und gut. Deshalb ist die Gruppe noch immer bekannt.