Kommt die Zone 30 in Großsorheim?
Das Landratsamt lehnt ab, die Langgasse für Fahrzeuge über sechs Tonnen zu sperren und die Geschwindigkeit auf 30 Kilometer zu verringern. Das nehmen die Stadträte nicht hin
Täglich rauschen dutzende Schwerlastfahrzeuge durch die Langgasse in Großsorheim. Das belastet nicht nur die Straße selbst, sondern auch die Anwohner enorm. Aus diesem Grund stellte die Bürgerinitiative einen Antrag, die Langgasse für Lastverkehr über sechs Tonnen zu sperren. Zudem forderte sie, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 Kilometer zu verringern.
Das Landratsamt erteilte nun beiden Vorhaben eine Absage, wie im Rahmen der Stadtratssitzung in Harburg aus einem Schreiben zu entnehmen war. Das Amt begründet die Entscheidung unter anderem damit, dass die Sperrung einer Straße an strenge Vorgaben gebunden sei. Weder sei mit „erheblichen außerordentlichen Schäden“der Straße durch den Schwerlastverkehr zu rechnen noch liege eine „außergewöhnliche Lärmbelästigung der Anwohner vor, wenn circa vier bis fünf Lastwagen pro Stunde die Langgasse befahren.“Eine Sperrung erhöhe zudem das Unfallrisiko auf der Bundesstraße 25. Das Landratsamt gebe der Bürgerinitiative lediglich in dem Punkt recht, dass der Zustand der Straße nicht mehr zeitgemäß sei. Des Weiteren sei auch eine Zone 30 nicht realisierbar, da es sich bei der um eine Hauptstraße handele.
Stadtrat Armin Huber (CSU) bezeichnete das Schreiben als eine Frechheit. „Die Straße taugt dem Schwerlastverkehr nicht. Die Fahrzeuge fahren da teilweise mit 90 Kilometern durch.“Dafür erhielt er Zustimmung. „Die Straße ist schwer krank. Dort sind keine Gehsteige vorhanden. Wir brauchen eine Geschwindigkeitsbegrenzung – für die Sicherheit und gegen den Lärm“, forderte Franz Fischer (PWG-BG-FW) vehement.
Fraktionskollege Axel WiedenLanggasse mann stellte zudem infrage, ob die Langgasse tatsächlich eine Hauptstraße sei, denn das gehe, so Wiedenmann weiter, aus keinem Schriftstück hervor.
Die Stadträte waren sich einig, dass eine Sperrung für Schwerlastverkehr kaum umsetzbar sei. Allerdings wollte sich das Plenum damit nicht zufriedengeben.
„Von den beiden Vorhaben halte ich eine Begrenzung der Geschwindigkeit für machbarer“, fasste Bürgermeister Wolfgang Kilian (CSU) die hitzig geführte Diskussion zusammen. Deshalb entschieden sich die Stadträte dafür, über beide Forderungen der Bürgerinitiative trotz der Absage durch das Landratsamt noch einmal gesondert abzustimmen.
Dabei akzeptierten sie einstimmig, dass die Langgasse nicht für Fahrzeuge über sechs Tonnen gesperrt werden kann. Allerdings entschieden sie mit einer Gegenstimme, dass noch einmal ein Antrag gestellt wird, die Langgasse für den Zeitraum bis zum Ausbau temporär zu einer Zone 30 zu deklarieren.
Im selben Atemzug betonte Bürgermeister Kilian, dass „die Diskussion über den Ausbau der Straße nun beginnen sollte.“Schließlich sei für den diesjährigen Haushalt bereits Geld für die Langgasse eingeplant worden.