DGB fordert mehr soziale Gerechtigkeit
Die Maikundgebung des Ortskartells Nördlingen fand im Ochsenzwinger statt. Renten im Fokus
Soziale Gerechtigkeit war das große Thema der gestrigen Maikundgebung des Ortskartells Nördlingen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Während Werner Gloning, Kreisvorsitzender des DGB Günzburg, im Ochsenzwinger unter anderem über die Bekämpfung von Fluchtursachen in Krisengebieten sprach, demonstrierte eine Handvoll Vertreter der Deutschen Friedensgesellschaft wachse und die Zahl der Erwerbstätigen sinke – nicht ausgesprochen werde von Professoren aber, dass der technische Fortschritt auch die Produktivität enorm erhöht habe, kritisierte Gloning.
Die soziale Gerechtigkeit stehe eng in Verbindung mit der Steuerpolitik. Nicht eine generelle Steuersenkung, sondern die Entlastung von Arbeitnehmern sei notwendig. Alleinstehende mit einem Jahreseinkommen bis 80000 Euro und Haushalte mit zwei Kindern mit einem Einkommen bis 150 000 Euro sollten einem Steuerkonzept des DGB nach entlastet werden.
Dem Arbeitsmarkt, ein Kernthema der Gewerkschaften, wendete sich Gloning gegen Ende zu. Notwendig sei nicht „Arbeit um jeden Preis, sondern gute Arbeitsbedingungen“, sagte er. Die Statistiken der Agentur für Arbeit müssten erweitert werden: Neben reinen Beschäftigungszahlen müssten sie auch eine qualitative Aussage über die Arbeit einschließen, forderte er. Besonders junge Menschen litten unter befristeten Verträgen. Bei der Digitalisierung der Arbeitswelt wolle sich der DGB konstruktiv beteiligen. Es bestehe das Risiko, dass menschliche Arbeitskräfte überflüssig würden. Andererseits eröffne sich auch die Chance, die Arbeitszeiten der Arbeitnehmer zu verkürzen. Entscheidend sei ein funktionierender Verteilungsmechanismus.
Man solle sich kurz vorstellen, wie die Situation ohne die Gewerkschaften wäre, empfahl Gloning. Wenn auch nicht alleine, seien es in erster Linie sie gewesen, die die Gerechtigkeit und den sozialen Fortschritt in Deutschland vorangetrieben hätten. Darauf könne man stolz sein, sagte er.
Bei der Nachwuchssuche habe das Nördlinger Ortskartell Probleme, allerdings sei es auch eines der wenigen verbliebenen Ortskartelle. Möglicherweise sei es auch ein Zeichen der Zufriedenheit, sagte er: „Grundsätzlich geht es den Leuten hier ja gut.“