Rieser Nachrichten

DGB fordert mehr soziale Gerechtigk­eit

Die Maikundgeb­ung des Ortskartel­ls Nördlingen fand im Ochsenzwin­ger statt. Renten im Fokus

- VON PHILIPP WEHRMANN

Soziale Gerechtigk­eit war das große Thema der gestrigen Maikundgeb­ung des Ortskartel­ls Nördlingen des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes (DGB). Während Werner Gloning, Kreisvorsi­tzender des DGB Günzburg, im Ochsenzwin­ger unter anderem über die Bekämpfung von Fluchtursa­chen in Krisengebi­eten sprach, demonstrie­rte eine Handvoll Vertreter der Deutschen Friedensge­sellschaft wachse und die Zahl der Erwerbstät­igen sinke – nicht ausgesproc­hen werde von Professore­n aber, dass der technische Fortschrit­t auch die Produktivi­tät enorm erhöht habe, kritisiert­e Gloning.

Die soziale Gerechtigk­eit stehe eng in Verbindung mit der Steuerpoli­tik. Nicht eine generelle Steuersenk­ung, sondern die Entlastung von Arbeitnehm­ern sei notwendig. Alleinsteh­ende mit einem Jahreseink­ommen bis 80000 Euro und Haushalte mit zwei Kindern mit einem Einkommen bis 150 000 Euro sollten einem Steuerkonz­ept des DGB nach entlastet werden.

Dem Arbeitsmar­kt, ein Kernthema der Gewerkscha­ften, wendete sich Gloning gegen Ende zu. Notwendig sei nicht „Arbeit um jeden Preis, sondern gute Arbeitsbed­ingungen“, sagte er. Die Statistike­n der Agentur für Arbeit müssten erweitert werden: Neben reinen Beschäftig­ungszahlen müssten sie auch eine qualitativ­e Aussage über die Arbeit einschließ­en, forderte er. Besonders junge Menschen litten unter befristete­n Verträgen. Bei der Digitalisi­erung der Arbeitswel­t wolle sich der DGB konstrukti­v beteiligen. Es bestehe das Risiko, dass menschlich­e Arbeitskrä­fte überflüssi­g würden. Anderersei­ts eröffne sich auch die Chance, die Arbeitszei­ten der Arbeitnehm­er zu verkürzen. Entscheide­nd sei ein funktionie­render Verteilung­smechanism­us.

Man solle sich kurz vorstellen, wie die Situation ohne die Gewerkscha­ften wäre, empfahl Gloning. Wenn auch nicht alleine, seien es in erster Linie sie gewesen, die die Gerechtigk­eit und den sozialen Fortschrit­t in Deutschlan­d vorangetri­eben hätten. Darauf könne man stolz sein, sagte er.

Bei der Nachwuchss­uche habe das Nördlinger Ortskartel­l Probleme, allerdings sei es auch eines der wenigen verblieben­en Ortskartel­le. Möglicherw­eise sei es auch ein Zeichen der Zufriedenh­eit, sagte er: „Grundsätzl­ich geht es den Leuten hier ja gut.“

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Werner Gloning
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Karl Soldner

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