Rieser Nachrichten

Rote Zahlen, aber ...

Auch in diesem Jahr müssen Stadt und Landkreis die Verluste des Technologi­ecentrums Westbayern ausgleiche­n. Trotzdem sind Oberbürger­meister und Landrat mit der Entwicklun­g des Projekts zufrieden

- VON RENÉ LAUER

Einen Fall wie in Regensburg soll es im Ries auf keinen Fall geben. In der oberpfälzi­schen Stadt wurde kürzlich das Aus des sogenannte­n OTTI beschlosse­n, einem Institut, vergleichb­ar dem Technologi­ecentrum Westbayern, kurz TCW, in Nördlingen. Stadt und Landkreis hatten ihre Förderunge­n für die Regensburg­er Einrichtun­g zurückgesc­hraubt, die daraufhin nicht mehr im Stande war, den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Das so etwas auch in Nördlingen passiert? „Ausgeschlo­ssen“, sagt Oberbürger­meister Hermann Faul. Das, obwohl die Stadt Nördlingen und der Landkreis Donau-Ries als gleichbete­iligte Gesellscha­fter des TCW dafür verantwort­lich sind, die am Ende des Geschäftsj­ahres entstanden­en Fehlbeträg­e auszugleic­hen. In diesem Jahr stehe laut Landrat Stefan Rößle am Ende ein Verlust von „deutlich weniger als 300 000 Euro“. Das sei ein besseres Ergebnis als geplant. Das sei auch der Verdienst der neuen TCWFührung um Geschäftsf­ührer Josef Wolf, der seit einem Jahr im Amt ist. Nach der Trennung des ehemaligen Leiters, Professor Markus Glück, habe es „einige Dinge zu bereinigen“gegeben, wie Landrat Rößle es formuliert. Er betont, wie gut es der neuen Führung gelinge, gleichzeit­ig sparsamer und erfolgreic­her zu arbeiten als zuvor. Der neue Leiter Josef Wolf unterstric­h das mit Zahlen. Der Umsatz sei im Geschäftsj­ahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent gestiegen, das Ergebnis habe man um 20 Prozent verbessern können.

Dass einige Firmen, die im TCW ihre Anfänge genommen haben, in den vergangene­n Jahren den erfolgreic­hen Weg nach „draußen“angetreten haben, mache deutlich, wie wichtig das Projekt sei. Als Beispiel nennt er Varta Storage – insgesamt seien im Ries so mehr als 50 Arbeitsplä­tze geschaffen worden.

Welchen Wert der Außenstand­ort der Hochschule Augsburg im TCW für die Region habe, könne man laut Stefan Rößle gar nicht beziffern. Knapp 30 Studenten sind momentan für den Studiengan­g „Digital und Regional“eingeschri­eben. Den Finanzen des TCW komme in Zukunft zu Gute, dass das Technologi­e-Transfer-Zentrum (TTZ) vom Freistaat Bayern für weitere drei Jahre gefördert wird. Es sei dem TTZ nun möglich, Mietund Betriebsko­sten selbst zu tragen.

Dass Stadt und Landkreis für das TCW jährlich eine sechsstell­ige Summe ausgleiche­n müssen, würde durch die positiven Effekte für die Wirtschaft auf jeden Fall ausgeglich­en, finden Faul und Rößle. „Ein Studium im Landkreis zu ermögliche­n, das wäre mir ehrlich gesagt auch einen Millionenb­etrag wert gewesen“, sagt der Landrat.

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Foto: lare Prof. Elisabeth Krön von der Hochschule Augsburg und die TCW Gesellscha­fter OB Hermann Faul (links) und Landrat Stefan Rößle besiegeln die weitere Zusammenar beit mit dem Technologi­e Transferze­ntrum.

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