Ein Damm am Augraben für den Hochwasserschutz?
Natur Der Oettinger Bachlauf wird ökologisch ausgebaut. Die Stadt will damit vor allem im Steinerbachviertel Überschwemmungen vorbeugen. In der Vergangenheit gab es Bedenken
Westlich der Oettinger Kleingartenanlage, hinter einem kleinen Berg an Pflastersteinen, Grünabfällen und einem Plumpsklo, plätschert der Augraben von Westen kommend in Richtung Stadt. Zu beiden Seiten liegen eine Wiese und ein Acker, die nun im Besitz der Stadt Oettingen sind. Wo im Moment noch Erde liegt und Löwenzahn wächst, könnte in Zukunft ein Damm oder eine andere Art von Regenrückhalt gebaut werden.
Die Stadt plant den ökologischen Ausbau des Augrabens, um den Hochwasserschutz im Steinerbachviertel zu verbessern. Dazu hat Oettingen die Grundstücke westlich der Kleingartenanlage günstig kaufen können. Bürgermeisterin Petra Wagner sagte kürzlich, dass das Projekt für eine „naturnahe Entwicklung“angegangen werde und, „um die Anwohner der Steinerbachsiedlung zu entlasten“.
Denkbar seien neben einem Dammbauwerk auch andere Arten eines Rückhalts, sagte Bauamtsleiter Klaus Obermeyer auf Nachfrage der
Rieser Nachrichten. Im besten Fall könne ein Rückhaltevolumen von rund 7000 Kubikmeter entstehen. Für dieses Projekt werden aktuell rund 100 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Womöglich könnte diese Summe auch gefördert werden. Aktuell befasse sich eine Firma mit den konkreten Plänen, deswegen könne man vonseiten der Stadt bis etwa Juli noch keine genaueren Angaben machen, wie das Bauwerk tatsächlich aussehen wird.
CSU/FWG-Fraktionsvorsitzender Thomas Fink bezeichnet das Projekt als „äußerst erfreulich“. Durch den Kauf von Grundstücken seien die Maßnahmen für den Regenrückhalt erschwinglicher geworden. Bereits zu einem anderen Zeitpunkt war ein solches Projekt geplant, aber auf einer viel größeren Fläche. Deshalb wären damit auch die Kosten deutlich höher gewesen. Der jetzige Zustand sei ein guter Kompromiss.
Wie berichtet, gab es von Anwohnern des Steinerbachviertels immer wieder Befürchtungen, dass sich durch das neue Baugebiet Kelterfeld Nord die Hochwassersituation in ihrem Teil der Stadt verschlechtern könnte. Bürger zweifelten, dass die Rückhaltebecken am Rand der Stadt und die Zisternen auf jeder einzelnen Parzelle im Baugebiet Kelterfeld Nord ausreichend seien, wenn tatsächlich einmal Starkregen über mehrere Tage hinweg die Flusspegel steigen lässt und zu Überschwemmungen führt. Weil die Bewohner in Sorge waren, organisierte die Stadt ein Treffen. Dort wurde von externen Vertretern gesagt, dass die Maßnahmen der Stadt durchaus ausreichten.
Anlieger beschwerten sich zudem in der vergangenen Zeit immer wieder, dass der Augraben im Steinerbachviertel nicht ausreichend gesäubert werde. Dort lagerte sich immer wieder eine hohe Sedimentsschicht, sodass der Bachlauf nicht ausreichend Wasser fasste.