Neue Ideen rund um die Brücke
Wörnitz Freibad Wie soll die Wegeführung aussehen? Welches Material wird eingesetzt und wie wird die neue Brücke am alten Standort aussehen? Stadträte sammeln Ideen für die Gestaltung
Nach einer langen Pause wird die Umgestaltung des Oettinger Wörnitz-Freibades weitergeplant. Im Bauausschuss der Stadt haben einige Stadträte nun vorgeschlagen, was sie dem Architektenentwurf in Verbindung mit dem alten Brückenstandort hinzufügen wollen. Außerdem überlegten die Räte, wie und wann die Interessen der Bürger noch einmal für die Planungen berücksichtig werden könnten.
Martina Krommrei brachte aus der SPD-Fraktion konkrete Vorschläge mit: Wie wäre es beispielsweise, wenn man die Sitzstufen des Kinderbereichs bis zum Wehr vorziehen würde? Dann könne man beispielsweise den Bau eines Zauns verhindern, der optisch nicht gut passen würde. Außerdem würde den Fraktionsmitgliedern gut gefallen, wenn beim Kiosk Sand oder Gras angelegt werde, um die Sonne abends länger zu genießen. Derzeit ragt an dieser Stelle Schilf in die Höhe. Denkbar sei auch eine Befestigung des Ufers. Eine Sitzplatzform Ostufer könne das Bad zudem aufwerten, so Krommrei. Schon jetzt würden in diesem Bereich ältere Besucher gern am Steg sitzen.
Klaus Winter (CSU/FWG) forderte, dass sämtliche Richtlinien des Wasserwirtschaftsamtes und die grundsätzlichen Punkte vorab geklärt werden sollten. Wie sieht beispielsweise die Böschung aus? Wie kann die Brücke gestaltet werden? Wie hoch liegt die zulässige Belastung? Zudem schlug Winter vor, dass im Badebereich nicht unbedingt Holz verwendet werden solle, da der Pflegeaufwand zu groß sei. Außerdem müsse geklärt werden, wie das Thema Abwasser weiterhin behandelt werde. Bisher gibt es vor dem Bad Sickergruben, die regelmäßig abgepumpt werden. Ein weiterer Vorschlag der CSU/FWGFraktion sei, die Kosten zu deckeln, so Winter. Diese lägen momentan bei rund einer Million Euro brutto. Winter forderte zudem, zu klären, wie der Rettungsweg im Eingangsbereich aussehen soll, und ob die Brücke barrierearm oder barrierefrei gebaut werde. In dem einen Fall liege die Steigung bei acht Prozent, im anderen bei sechs Prozent.
Katharina Kaufmann (PWG) regte an, sich so nah am Siegerentwurf zu orientieren, wie möglich. Lediglich über die Wegeführung zum Drei-Meter-Turm und die Abgrenzung zum Wehr müsse man sich Gedanken machen. Rudolf Löhe (CSU/ FWG) stimmte Kaufmann zu und erinnerte noch einmal, dass möglicherweise Kabinen entfernt werden müssten, weil die neue Brücke am alten Standort gebaut werde. Bürgermeisterin Petra Wagner sagte dazu, dass versucht werde, die neue Brücke so ins Gefüge einzupassen, dass von den Kabinen am südlichen Ufer keine abgerissen werden muss; denn das wäre wiederum mit Kosten verbunden.
Das Architektenbüro Storch hat den Planungswettbewerb gewonnen. Trotzdem, so merkt Bernhard Raab (SLO) an, könne man die Erfahrungen oder Aufzeichnungen anderer Entwürfe mit einfließen lassen. Vor allem von denen, die anders als das Büro Storch die Brücke am alten Brückenstandort vorsehen, identisch wie der Bürgerentscheid im Februar. Raab schlug eine Brüam cke vor, die auch als Liegefläche dienen könnte. Er betonte außerdem, dass die Stadt diesmal besonderen Wert auf die Bürgerbeteiligung legen und mit der Bürgerinitiative sprechen sollte. Er schlug vor, den Druck aus den Planungen herauszunehmen. „Wir haben eh schon ein Jahr verloren. Wir sollten die Zeit besser nutzen“, sagte Raab.
Unter den Räten im Bauausschuss entbrannte eine Diskussion, ob es nun sinnvoll sei, erst dem Architekten eine weitere Ausarbeitung aufzutragen und dann die Bürger nach ihrer Meinung zu fragen oder doch erst Vorschläge der Bürger einzuholen und diese anschließend dem Architekt als Grundlage weiterzugeben. Nach zehn Minuten schlug Stadtbaumeister Klaus Obermeyer einen Kompromiss vor. Zunächst müsse der Architekt einen Vorentwurf bringen, bevor beispielsweise eine Bürgerversammlung veranstaltet werden könne. Im Vorfeld sei es aber denkbar, dass Bürger Ideen innerhalb einer gewissen Frist einreichen könnten. Wie es weiter geht, entscheidet sich in der Stadtratssitzung am Mittwoch, 24. Mai.