Kirchweih Renaissance in Auhausen
Eine positive Episode aus dem Dorfleben, die wiederholt werden soll
Unter dem Motto „Ein Dorf hilft zusammen“ist am vergangenen Wochenende in der Nordrieser Gemeinde Auhausen Kirchweih gefeiert worden. Hierbei scheint sich eine neue Tradition herauszubilden, welche sich in der Ortsbevölkerung noch vor einem Jahr keiner so recht hätte vorstellen können. Wer als Auhausener alt genug ist, kann sich noch an eine gelebte Kirchweih-Tradition mit drei Gasthäusern, einem Wochenende mit Tanz und Musik und viel Geselligkeit erinnern. Jedoch sollte der Strukturwandel auch vor dem ehemaligen Klosterdorf nicht haltmachen, sodass mit der Schließung des letzten Wirtshauses nur noch einzelne Kirchweihtage im Schützenhaus oder in der gemeindlichen Mehrzweckhalle abgehalten werden konnten.
Im Laufe der vergangenen Jahre war immer weniger von einem feierlichen Charakter des ursprünglichen Gedenktages der Kirchenweihe im Dorf zu verspüren, einem Jahrhunderte überdauernden Feiertag zu Ehren der Namensgeber der altehrwürdigen Klosterkirche „St. Maria und St. Godehard“. Dies erklärt zugleich den ungewöhnlichen Kirchweih-Termin, im Marienmonat Mai, jeweils am Wochenende vor dem Feiertag Christi Himmelfahrt.
Auf Initiative des Bürgermeisters Martin Weiß, engagierten Mitstreitern aus den Reihen des Gemeinderates, den örtlichen Vereinsvorstandschaften sowie mit maßgeblicher Unterstützung des Zimmerermeisters Martin Stark konnte bereits im vergangenen Jahr erstmals in der Mehrzweckhalle eine Dorfkirchweih ausgerichtet werden, auf deren Wiederholung sich wahrlich das gesamte Dorf gefreut habe, so Bürgermeister Weiß.
Von der positiven Stimmung des Vorjahres getragen, sind alle Haushalte des kleinen Dorfes in der schwäbisch-fränkischen Grenzregion aufgesucht worden, um die erforderlichen Mitarbeiter für sämtliche Aktivitäten von Aufbau bis Abbau, vom Küchendienst bis zur Bedienung zu „rekrutieren“. Das Ergebnis war eine Helferliste, die repräsentativ jeden Haushalt im Ort widerspiegeln durfte.
Freilich ist „ein Atmosphäre und Geselligkeit verbreitendes Ambiente das A und O einer solchen Veranstaltung“, so Mitorganisator Martin Stark, weshalb er eine eigens für die Halle konzipierte Raumkonstruktion anfertigen ließ, die einem „Wirtshaus nahe kommen musste“. Als weiteren Schritt ist die im Dörfchen noch vorhandene WirtshausBestuhlung samt -Tischen zusammengetragen worden, sodass es „einer zünftigen Kirchweih an nichts fehlen sollte“.
Die Feier durfte allemal nicht ohne musikalische Begleitung abgehalten werden, sodass als ein „Höhepunkt der Kirchweih“aus den Reihen des örtlichen Posaunenchors im vergangenen Jahr die „WörnitzMusikanten“gegründet worden sind und unter Leitung von Tobias Bederke und Johannes Knoch zum Tanz aufspielen konnten.
Einem stimmungsvollen Kirchweih-Samstag mit dem Obermögersheimer Duo Max und Bifi folgte der „Fest-Sonntag“mit einer ganztägig gut besuchten Veranstaltung und einem weiteren Tanzabend. Den Kirchweih-Ausklang am Montag krönten ein Gast-Auftritt des Rock´n´Roll-Clubs Oettingen sowie die Preisverleihung des Bürgerschießens. Zum Abschluss dieses „wahrlich eine Dorfgemeinschaft fördernden Fest-Wochenendes“erklärte Bürgermeister Weiß, dass „die Gemeinde Auhausen mit diesem Fest und mit der Organisation einen neuen Weg gegangen ist, der für eine lange Zeit fortgesetzt werden muss“.