Neugestaltung des Bades auf Eis gelegt
Weil das Bauamt derzeit stark dezimiert ist, sollen die Planungen vorübergehend ruhen. Der Stadtrat spricht in seiner Sitzung zudem über die Hesselbergbahn
Die Planungen für die Neugestaltung des Oettinger Flussbades werden bis auf Weiteres auf Eis gelegt. Darauf hat sich der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung verständigt. Der entsprechende Tagesordnungspunkt wurde abgesetzt.
Bürgermeisterin Petra Wagner begründete dies mit der Erkrankung von Stadtbaumeister Klaus Obermeyer und stieß damit auf Zustimmung aller Fraktionen. Das jetzt personell dezimierte Bauamt sei ohnehin mit dem Breitbandausbau und dem neuen Baugebiet Kelterfeld Nord voll ausgelastet, sagte Wagner. Die Bürgermeisterin und die Fraktionssprecher wünschten dem Stadtbaumeister eine gute Genesung und eine baldige Rückkehr an seinen Schreibtisch im Rathaus, um sich wieder intensiv dem Freibad widmen zu können.
Breiten Raum in der Sitzung nahm die mögliche Reaktivierung der Hesselbergbahn ein. Petra Wagner sagte, für Oettingen sei dies ein wichtiges Anliegen, wenngleich es keinen neuen Sachstand gebe. Sie verwies auf den Vorschlag der CSU-Kreistagsfraktion, zunächst die Erfahrungen mit den zusätzlichen Zugverbindungen zwischen Aalen und München und umgekehrt ab dem Fahrplanwechsel im Dezember abzuwarten und erst dann aktuelle, potenzielle Fahrgastzahlen zu ermitteln. Möglicherweise ändert sich bei einer entsprechenden Frequentierung der neuen Verbindungen auch die Bahnlinie für die Strecke von Nördlingen nach Gunzenhausen. Eine Fortschreibung der Fahrgasterhebung wäre somit Mitte/Ende 2018 sinnvoll.
Robin Bhattacharyya (SPD) sah dies ganz anders. Ein Abwarten sei der falsche Weg. „Wir müssen das Ganze jetzt vorantreiben, nicht zuletzt deshalb, weil eine Wiederbelebung der Bahnstrecke ein wichtiges Infrastrukturprojekt für die Region wäre.“Seines Wissens nach warteten die Landkreise WeißenburgGunzenhausen und Ansbach auf die Zusage des Donau-Ries-Kreises für die Fortschreibung der vorliegenden Potenzialanalyse mit der ent- sprechenden finanziellen Beteiligung. Bhattacharyya bat die Bürgermeisterin abzuklären, ob dies so zutreffe.
Reinhold Bittner (CSU) versuchte den Ball flach zu halten. „Wir sollten an dem Thema durchaus dranbleiben, aber überlegt handeln“. Der Landkreis Donau-Ries werde derzeit in dieser Angelegenheit nichts unternehmen, erklärte Bittner, der auch stellvertretender Landrat ist. Er warnte gleichzeitig vor einer „Schönrechnerei“möglicher Fahrgastzahlen. Selbst wenn man „alle paar Hundert Meter“entlang der Strecke einen Haltepunkt errichte, würden auch nicht viel mehr als die ermittelten 960 Personen mitfahren, zeigte sich Bittner überzeugt. Neue Erhebungen machten erst Sinn, wenn Erfahrungswerte über die Akzeptanz der künftigen Verbindungen zwischen Aalen und München vorlägen. Dies sei nicht vor Ende 2018 der Fall.
Rudolf Löhe (CSU) vertrat eher die Meinung Bhattacharyyas. Er plädiere dafür, das Thema Reaktivierung so schnell wie möglich voaktuell ranzubringen und rechtzeitig abzuklären, wie die Zuständigkeiten verteilt seien.
Bernhard Raab (Stadtteil-Liste) äußerte ebenfalls Zurückhaltung. Seiner Ansicht wäre der finanzielle Aufwand für eine Wiederbelebung der Bahnlinie „viel zu hoch“und mache volkswirtschaftlich wenig Sinn.
Ein Votum des Stadtrates zu dem Thema gab es nicht. Bürgermeisterin Wagner schlug vor, es zu gegebener Zeit wieder auf die Tagesordnung zu setzen.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die hausärztliche Versorgung im Raum Oettingen, verbunden mit den künftigen Herausforderungen. Gunnar Geuter vom Kommunalbüro für ärztliche Versorgung aus Nürnberg skizzierte in einem Vortrag, welche Beiträge Städte und Gemeinden leisten könnten, Nachfolgeregelungen vor Ort für Ärztinnen und Ärzte zu finden, die aus Altersgründen ihre Tätigkeit beendeten. Geuter wies dabei auf eine Reihe von Instrumenten und Fördermöglichkeiten hin.