Zum Abbau von Sprachbarrieren
Viele der Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen, sind minderjährig. Der Anteil der Säuglinge und Kleinkinder ist im Vergleich zur Altersstruktur der deutschen Bevölkerung unter den Flüchtlingen besonders hoch. Diese Kinder haben ebenfalls einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz vom vollendeten ersten Lebensjahr an.
Die Familien und Kinder mit Fluchterfahrungen stellen die Kindertagesstätten vor besondere Herausforderungen. Hier stellt sich die Frage, wie eine möglichst gute Integration dieser Kinder gelingen kann. Ein zentrales Thema ist die Sprachförderung. „Für einen erfolgreichen Bildungsverlauf und die Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben sind sprachliche Kompetenzen unabdingbar“, so Landrat Stefan Rößle.
Der Landkreis erhielt für 2017 im Rahmen des Förderprogramms „Bildung, Erziehung und Betreuung von Asylbewerber- und Flüchtlingskindern in Kitas“des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration eine Zuwendung von 24500 Euro. Neben der Förderung des Freistaats in Höhe von 90 Prozent beteiligt sich auch der Landkreis an diesem Projekt mit zehn Prozent der Fördersumme.
Zur Intensivierung der Elternpartnerschaft und zum Abbau von Sprachbarrieren wird derzeit eine Handreichung mit Formularen, Vordrucken und Informationsmaterialien in vielen Sprachen erstellt. Diese soll helfen, Antworten auf die vielfältigen Fragen zu geben, die sich mit der Aufnahme von Flüchtlingskindern in den Kindertagesstätten stellen und zugleich die Leitungen und Fachkräfte unterstützen, vor Ort individuelle Lösungen zu finden.
Durch die zur Verfügung gestellten Fördermittel konnten an insgesamt 16 Kindertagesstätten, die derzeit Asylbewerberkinder betreuen, diverse Spiel- und Lernmaterialien sowie digitale Medien und Software zur Sprachförderung und für die kreative und erlebnispädagogische Beschäftigung von Flüchtlingskindern übergeben werden.