Keine Spur von Chaos
Auftritt Das „Chaosorchester“der Rieser Musikschüler spielt in Nördlingen und erzählt auf beeindruckende Weise die Lebensgeschichte des Dagobert Duck nach
Nördlingen Die Freude über ihr gelungenes Werk ist auch den Jüngsten des sogenannten „Chaos-Orchesters“der Rieser Musikschule bei dem riesigen Beifall der vielen Zuhörer anzusehen. Sie haben ein Konzert der besonderen Art vollendet, denn jeder konnte mit seinem Instrument in diesem Orchester mit Seltenheitswert teilnehmen.
Dr. Peter Thrul, Landratsstellvertreter, ist von dem Auftritt des „Chaosorchesters“so begeistert, dass er verspricht, im nächsten Jahr wieder zu kommen. Dass es in Nördlingen ein so einzigartiges Orchester gebe, in dem so viele Kinder eine so tolle Musik spielen, darauf könnten die Rieser Musikschule und die Stadt Nördlingen, besonders stolz sein. Doch ist es nicht nur die Anzahl der über hundert Instrumentalschüler und auch nicht die Vielzahl der Instrumente, die nach den Erfolgen der letzten Jahre so viele Besucher anlocken, sodass eine große Anzahl nur noch vor den Toren der Sommerhalle des Ochsenzwingers Platz finden. Faszinierend ist vor allem, wie die unterschiedlichen Instrumentengruppen und Solisten gleichwertig zur Geltung kommen. Das ist letztlich nur möglich, weil Querflötenlehrer und Orchesterleiter Christian Möwes die Stücke selbst in zeitraubender Bearbeitung so arrangiert, dass sowohl Bläser als auch Streicher, Klavierspieler, Gitarristen bis hin zur kleinsten Blockflöte, mitmachen können, einschließlich des umfangreichen Schlagwerks.
Die Musik stammt diesmal von dem finnischen Musiker und Komponisten Tuomas Holopainen, der die Lebensgeschichte des Dagobert Duck im großen, orchestralen Stil als Suite vertont hat. Von den Musiklehrern sind die Arrangements von Möwes im Unterricht eingeübt, an einem Freizeitwochenende geprobt und nach vier großen Gesamtproben zur Aufführung gebracht worden.
Nach dem Roman von Don Rosa ist Dagobert Duck (Romanname: Scrooge) ein Spross des verarmten schottischen Clans der McDuck, der mit Schuhputzen den berühmten „Kreuzer Nr. 1“verdient, um nach vielen Abenteuern und dem Erwerb einer Kupfermine der reichste Mann der Welt zu werden. Damit ist er in der Lage, den schottischen Familienbesitz der McDucks aus den Fängen der gierigen Nachbarn zu befreien.
Es begann mit schottischen Klängen
Es beginnt nach Alexander Plögers schauspielerischer Darstellung des alten Duck mit schottisch geprägter Musik, ruhig, melodisch und harmonisch mit einer Solo-E-Geige. Zu den Abenteuern Dagoberts im Wilden Westen als Cowboy und Besitzer der Kupfermine gehören Mundharmonika und Banjo. An vielen Stellen wird die Musik von technischen Effekten unterlegt, Wind, Regen, Glocken, Wasserplätschern, Wild-West-Stimmung und zu Beginn des dritten Teils stimmungsvolles nächtliches Gewitter über Schloss Duckenburg, um das er, in Ritterrüstung mit Schwert bewaffnet, kämpft. Der letzte Teil „Dreamtime“spielt in Australien in der Mythologie der Aborigines mit einer meditativen Musik und dem ureigenen Instrument der Ureinwohner, dem Didgeridoo.
Ein großes Kompliment gebührt auch dem Nachwuchs des ChaosOrchesters, der unter der Bezeichnung „Jumuzi-Orchester“(Jugendmusizier-Orchester) erstmals als Vorgruppe auftrat. Mit zwei neu getexteten Liedern und der „Musikschulhymne“bot Elke Moll als Dirigentin mit fast 50 Kindern ein großes, beherzt spielendes Ensemble auf. Barbara Lechner leitete die Singklasse, die klar und verständlich ihre hellen Kinderstimmen dazu erklingen ließ. Für diesen gemeinsamen Auftritt erhielten sie von den Zuhörern verdientermaßen einen großen Beifall.