Mehr offene Stellen als Arbeitslose
Landkreis: Die Quote lag im Juli noch knapp unter zwei Prozent
Der Arbeitsmarkt in der Region ist robust, die Auftragsbücher der meisten Firmen voll. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider, die die Agentur für Arbeit gestern veröffentlichte. Zwar stieg die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 1,9 Prozent, allerdings ist das vor allem dem Ende der Ausbildungsverhältnisse vieler Lehrlinge und dem Beginn der Schulferien geschuldet, sagt Werner Möritz, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Donauwörth. Im Landkreis Donau-Ries suchen aktuell insgesamt 1436 Personen einen neuen Arbeitsplatz.
„Im Juli melden sich traditionell mehr junge Menschen bei uns. Ich gehe aber davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen in den kommenden Monaten wieder sinken wird, wenn das Lehrjahr beginnt und auch weiterführende Schulen wie FOS und BOS und Hochschulen starten“, sagt Möritz. Arbeitsmarktexperten bedienen sich in dem Zusammenhang gerne eines Bildes aus dem Bereich der Meteorologie: dem goldenen Oktober. In dem Monat ist die Arbeitslosenzahl traditionell sehr niedrig.
Zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt allerdings kaum
Sehr wenig profitieren von der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt allerdings zwei Gruppen: die Langzeitarbeitslosen und die Menschen mit Behinderung. In beiden Gruppen sind sowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahr – Juli 2016 – leichte Anstiege zu verzeichnen. In ihrer Statistik weist die Arbeitsagentur Donauwörth derzeit 330 Langzeitarbeitslose aus und 162 Personen mit einer schweren Behinderung. „Gerade für die Personenkreise können wir den Arbeitgebern viel logistische und finanzielle Unterstützung anbieten, damit sie wieder in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden“, betont Geschäftsführer Möritz.
Ein Plus verzeichnete die Arbeitsagentur auch bei den Stellenangeboten. Deren Zahl liegt mit knapp 1600 über der der Arbeitssuchenden, was auch ein Indikator für die gute wirtschaftliche Situation ist. Fast in allen Bereichen werden Mitarbeiter gesucht. Besonders hoch ist die Nachfrage nach Arbeitskräften bei den Erziehern, in der Pflege, auf dem Bau, der Logistik und in der Metallverarbeitung sowie der Gastronomie.