Vortrag: Fußpflege bei Diabetes
Bei einer Veranstaltung der Diabetes-Selbsthilfegruppe Nördlingen im Hotel am Ring sprach Josef Erhard, Podologe am Stiftungskrankenhaus Nördlingen über „Fußpflege bei Diabetes“.
Bei Veränderungen und Problemen am Fuß eines Diabetikers spreche man vom „Diabetischen Fußsyndrom“(DFS). Bei Infekten, Geschwüren, Einblutungen oder Schwellungen am Fuß sei zunächst der Hausarzt Ansprechpartner.
Der Referent erläuterte, dass bei der Hälfte der Betroffenen Nervenstörungen und bei einem Viertel Durchblutungsstörungen und einem weiteren Viertel beides die Ursache für ein „DFS“sind. Etwa 70 Prozent aller Diabetiker hätten Haut- und Nagelpilz. Bei offenen Wunden am Fuß oder an Zehen, müsse sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Erhard wies darauf hin, dass am dritten Tag die Hilfe schon zu spät sein könne. Bei einer Nervenschädigung seien die Empfindungen für Schmerz, Tastsinn, Temperatur und Vibration gestört. Betroffene spürten keinen Schmerz. Der Fuß ist warm und rosig und es ist wenig oder kein Fußschweiß vorhanden.
Bei einer Durchblutungsstörung würden Schmerzen beim Gehen auftreten, wobei Betroffene immer wieder stehen blieben, bis der Schmerz nachlasse. Der Fuß sei hier kühl und meist blass, der Fußpuls nicht spürbar. Wenn ein Gewebedefekt vorliege, würden trockene und dunkle bis schwarze Stellen auftreten. Einmal täglich sollten Diabetiker die Füße ansehen und bei Veränderungen den Arzt aufsuchen. Neue Schuhe sollten halbstündig pro Tag eingelaufen werden. Intakte Füße täglich mit pH-neutraler Seife waschen und gut abtrocknen, Zehenzwischenräume mit Wattestäbchen, empfiehlt der Experte. Er hatte weitere Tipps parat: Bei Nervenschäden keine Wärmflasche für kalte Füße benutzen, nur Socken. Bei Hühneraugen kein Pflaster verwenden, Schwielen bilden sich bei Reibung und erhöhter Druckbelastung. Bei Fußverletzungen desinfizieren und bei Entzündungsanzeichen Arzt aufsuchen.