Leserbriefe
Mehr als fragwürdig
Zu „Das hat etwas von einer Kommuni on“(Panorama) vom 4. August: Was dieser Soziologe Sascha Szabo hier äußert, ist für mich mehr als fragwürdig. Die Saufgelage am Ballermann mit einer Kommunion zu vergleichen, grenzt für mich nicht nur an Blasphemie, eine solche Aussage ist einfach nur dumm. Den Leuten, die so etwas machen, geht es einzig und allein darum, sich möglichst schnell und möglichst heftig zu betrinken. Punkt. Aber jemand, der sich selbst als „Erlebniswissenschaftler“bezeichnet und über solch tiefgründige Phänomene wie das Grillen oder das Oktoberfest ganze Bücher schreibt, muss wohl möglichst plakativ auftreten, um im Gespräch zu bleiben. Schade nur, dass ihm ausgerechnet Ihre Zeitung ein Forum für seine provokanten Thesen bietet.
Reinhold Spielmann, Ichenhausen
Nur weiter so
Zu „Die Insekten werden immer weni ger“(Wissen, Wochenend Journal) vom 5. August: Jetzt sterben sogar die Insekten aus. Wieder ist der Mensch in seinem Bemühen, sich selber abzuschaffen, ein großes Stück weitergekommen. Nur weiter so. Bald ist es geschafft! Roland Pilz, Kissing
Wo Insekten sich wohlfühlen
Ebenfalls dazu: Es ist gut, dass dieses Thema endlich auch von wissenschaftlicher Seite angesprochen und für dringlich erachtet wird. Lieber spät als nie.
Ergebnisse mit eventuellen Lösungen werden aber auf sich warten lassen. Wir alle sind verantwortlich für die Umgebung, in der wir leben – können unseren Beitrag leisten und Flächen schaffen, in denen sich Insekten und Vögel wohlfühlen. Jeden Tag entziehen wir den Lebewesen durch Baumaßnahmen oder intensive Landwirtschaft ihre Lebensgrundlage – es ist längst an der Zeit, wieder etwas davon zurückzugeben. Gartenbesitzer können beim Rasenmähen Blumeninseln stehen lassen, Stauden und Kräuter anpflanzen, die als Nektarquellen Insekten anlocken. Eine kleine Wasserstelle wird dankbar angenommen. Was nützt das hübscheste Insektenhotel, wenn es keine Nahrungsquelle gibt?
Vögel finden jetzt schon weniger Nahrung, besonders in der Brutzeit kann es für sie eng werden. Wenn es regnet und die wenigen Insekten sich verkriechen, wird es noch problematischer. Deshalb macht es Sinn, das ganze Jahr hindurch zu füttern. Gemeinden sollten die Mähaktionen überdenken und den gedeckten Tisch nicht komplett abräumen, d. h. Blühinseln schaffen, weniger mähen, kein Mulchen – wird zum Teil schon umgesetzt. Isolde Kreutzer, Kaufering
Aufgrund der zahlreichen Zuschrif ten, die uns in letzter Zeit zum The ma Diesel erreicht haben, finden Sie dazu heute einen Teil Leserbriefe ex tra im Ressort Wirtschaft.
Nur der Profit zählt
Zu „Aldi stoppt Verkauf von Eiern“(Seite 1) vom 5. August: Der Verkaufsstopp und die Vernichtung von großen Mengen möglicherweise kontaminierter Eier sind wohl mit dem Auftreten von Fipronil in Proben unumgänglich geworden, schon allein wegen der Sorgfaltspflicht. Das Schlimme ist, dass kein Mensch über die wahren Ursachen redet. Inzwischen kriegen alle mit, dass Lebensmittel verseucht sind, dass die Insekten und mit ihnen die Vögel verschwinden, aber auch im vorliegenden Fall wird wieder so getan, als sei mit den geschilderten Maßnahmen „alles unter Kontrolle“. Dass die wahre Ursache im hemmungslosen Einsatz von Fipronil und den übrigen sattsam bekannten Spritzmitteln liegt, wird verschwiegen. Klar, sonst müsste man ja z. B. darüber reden, dass in
Täglich ein wenig Bewegung
Zu „Die Sünden der Männer“(Panorama) vom 5. August: Gestatten Sie mir bitte, zu Ihrem obigen, ausgezeichneten und empfehlenswerten Artikel noch folgende, bescheidene Anmerkungen anzubringen: Regelmäßiger Arztbesuch ist ebenfalls für ältere Männer unerlässlich: Prostata, Urin, Zucker im Blut; halbjährlich EKG und wöchentliche Gewichtskontrolle geben Gewissheit und kosten fast gar nichts. Und täglich ein wenig Bewegung, Velofahren oder Morgengymnastik tut Wunder.
Zvonimir Bernwald, Nesselwang Klare Ansage: Höchststrafe für Gaffer, die sich am Leid anderer Menschen ergötzen.
Ingrid Mayerhauser, Kaufbeuren zu „Von Gassen und Gaffern“(Bayern) vom 4. August
Allergrößtes Lob
Zum Fakten Check „Ist ein Elektroauto wirklich besser für die Umwelt?“(Titel Thema) vom 5. August: Der Redaktion ist allergrößtes Lob zu zollen für diesen Beitrag. Spätestens seit dem sogenannten Diesel-Skandal wird die E-Mobilität kritiklos in den Himmel gelobt. Und das eben teilweise absolut zu Unrecht, wie der geneigte Leser im Fakten-Check feststellen kann.
Für den Wenigfahrer wird die Ökobilanz eines E-Mobils bis auf Weiteres nicht günstig und klimaschonend sein. Alte Fahrzeuge, die auch noch repariert werden können, ohne gleich Komponenten auszutauschen, schaden der Umwelt eben viel weniger, als man uns weismachen will. Forschung und Entwicklung an anderer alternativer Antriebstechnik und weitere Optimierung der Verbrennungsmotoren dürfen bei allem Elektrohype nicht hintangestellt werden.
Dr. Markus Bode, Münsterhausen
Hintersinnige Würdigung
Zu „Schönen Urlaub! Und danke! (Seite 1) vom 5. August: Herr Stifter, ich komme nicht umhin, meiner Begeisterung über Ihre hintersinnige Würdigung des US-Präsidenten verbal Ausdruck zu verleihen. Sie haben mir im wahrsten Sinn des Wortes aus der Seele gesprochen und sicher nicht nur mir damit geholfen, den einen oder anderen ,Trumpose-Schmerz‘ künftig etwas leichter zu verkraften. 17 Tage Urlaub sind für einen derartigen Leistungsträger doch alles andere als üppig und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es nicht wenige sind, die dem Mann eine lebenslange Auszeit gönnen würden. Auch als Nichtgolfer habe ich übrigens für das Gerücht sehr wohl Verständnis, wonach der Begriff ,Hole-in-one‘ durch ihn inzwischen eine ganz neue Bedeutung bekommen hat.
Werner Grabler, Friedberg