Gabriel dringt auf Friedensplan für den Südsudan
Der jüngste Staat der Welt steckt in existenziellen Schwierigkeiten. Die mit der Unabhängigkeit verbundenen Hoffnungen sind versunken in einem blutigen Bürgerkrieg. Der Außenminister macht sich ein Bild von der Lage
Juba Welt war Ende 2013 nur zwei Jahre nach der Unabhängigkeit ein blutiger Bürgerkrieg ausgebrochen. Hintergrund ist ein Machtkampf zwischen Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar.
Der Konflikt zieht sich entlang ethnischer Linien, die Vereinten getötet worden. Knapp vier Millionen der rund zwölf Millionen Südsudanesen befinden sich auf der Flucht, die Hälfte davon in Nachbarländern wie Uganda. Etwa 16000 Blauhelmsoldaten, Polizisten und zivile UN-Mitarbeiter bemühen sich um eine Stabilisierung des ostafrikanischen Landes. Die Bundeswehr beteiligt sich mit 16 Stabsoffizieren und Militärbeobachtern, die Gabriel besuchte. Der Chef der Mission, David Shearer (Neuseeland), wünscht sich von Deutschland ein stärkeres Engagement.
Wegen der Krise steht der Südsudan am Rande einer Hungersnot. Helfer haben zu großen Teilen des Landes nur beschränkt Zugang. Rund sechs Millionen Südsudanesen – etwa die Hälfte der Bevölkerung – haben nach UN-Angaben nicht genügend zu essen. Rund 270 000 Kinder sind demnach lebensbedrohlich mangelernährt. Aufgrund des Konflikts ist auch die Wirtschaft des ölreichen Landes stark eingebrochen. Deutschland hat in diesem Jahr die humanitäre Hilfe für das Land von knapp 60 auf 90 Millionen Euro aufgestockt. Damit werden Projekte im Land selbst, aber auch für die Flüchtlinge in den Nachbarländern gefördert.
Das Geld wird unter anderem für medizinische Hilfe, Wasserversorgung, Nahrungsmittel oder Notunterkünfte ausgegeben.