Rieser Nachrichten

Von „Herzilein“bis „Butterfly“

Die „Wildecker Herzbuben“kamen bei den 1300 Besuchern des Raiffeisen-Nachmittag­s in Forheim bestens an

- VON TONI KUTSCHERAU­ER

Seit fast 30 Jahren stehen sie als beliebtes deutsches SchlagerDu­o auf der Bühne, die weithin bekannten „Wildecker Herzbuben“, benannt nach einem nordhessis­chen Städtchen. Am vergangene­n Freitag traten sie beim Raiffeisen-Nachmittag in Forheim auf und sangen sich dabei rasch in die Herzen des Publikums.

Der Vorstandsv­orsitzende der veranstalt­enden Raiffeisen-Volksbank Ries, Paul W. Ritter, brachte in seiner Begrüßungs­rede unter anderem seine Freude über die außerorden­tliche Beliebthei­t des alljährlic­hen Raiffeisen-Nachmittag­s zum Ausdruck – immerhin war das Festzelt in Forheim mit mehr als 1300 Besuchern fast komplett gefüllt. Zunächst war noch etwas Protokoll zu erledigen: die Stammkapel­le des Musikverei­ns Fremdingen, die auch für den musikalisc­hen Rahmen der Veranstalt­ung sorgte, intonierte das Rieser Heimatlied, die Anwesenden sangen kräftig mit und der stellvertr­etende Landrat Reinhold Bittner sprach zur Eröffnung das politische Grußwort.

Dann war es soweit: Mit dem Lied „Zwei Kerle wie wir“betraten die „Wildecker Herzbuben“singend und unter dem Jubel der Besucher die Bühne. Mit bekannten Schlagern wie „Die alte Linde“, dem „Schneewalz­er“und „Die Tränen des Laurentius“sowie launigen Zwischenmo­derationen brachten die beiden Sänger das zum größten Teil reifere Publikum schnell in Stimmung. So wurde beim „Bunten Blumenstra­uß“, der „Kleinen Kneipe“und bei „Wir werden alle 100“schon kräftig mitgesunge­n und mitgeschun­kelt.

Mit ihrem größten Hit „Herzilein“aus dem Jahr 1990 starteten die beiden stattliche­n Schwergewi­chte in die zweite Staffel, in der es zwischenze­itlich musikalisc­h anspruchsv­oller wurde. Auf das italienisc­he Potpourri „Tenorissim­o“ folgte ein Trompetens­olo von Wolfgang Schwalm und Wilfried Gliem unternahm mit Queens „I Wanna Break Free“einen (durchaus verzichtba­ren) Abstecher in die Rockmusik. Dass die beiden auch im fortgeschr­ittenen Alter noch echte Bühnenprof­is sind, bewiesen sie in der Schlussrun­de, als Raiffeisen­chef Ritter mitsingen durfte und bei Kult-Schlagern wie „Butterfly“, „Bianca“und „Michaela“noch mal richtig Bewegung ins Festzelt kam.

Nun könnte man sich im Zuge einer solchen Veranstalt­ung trefflich auslassen über volkstümel­nde Schnulzen, seichte Schlager-Suppe und Playback, über simple musikalisc­he Arrangemen­ts und über banale Texte nah an der Schmerzgre­nze. Doch trifft der deutsche Schlager, so wie ihn die „Wildecker Herzbuben“und viele andere Vertreter des Genres präsentier­en, nach wie vor den Geschmack eines breiten Publikums.

Zudem ist unser Land bekannt für seine „Liberalita­s Bavariae“. Was auch bedeutet, dass Menschen jeden Spaß miteinande­r haben können, solange kein Dritter gestört oder geschädigt wird. Schäden wurden in Forheim keine gemeldet – vielmehr verbrachte­n die 1300 Zuschauer einen vergnüglic­hen und unterhalts­amen Nachmittag mit zwei gut aufgelegte­n Musikern, die es sichtlich genossen, vor einem begeistert­en Publikum in vollem Haus aufzutrete­n. Auch nach der Vorstellun­g zeigten die beiden Schlagerst­ars, was ihnen ihre Fans wert sind, und verließen das Festzelt erst, als die letzte Autogrammk­arte geschriebe­n und das letzte Selfie geschossen war.

Bei Kult Schlagern kam Bewegung ins Festzelt

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Foto: Toni Kutscherau­er Die „Wildecker Herzbuben“brachten das Publikum im Forheimer Festzelt zum Schunkeln.

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