Von „Herzilein“bis „Butterfly“
Die „Wildecker Herzbuben“kamen bei den 1300 Besuchern des Raiffeisen-Nachmittags in Forheim bestens an
Seit fast 30 Jahren stehen sie als beliebtes deutsches SchlagerDuo auf der Bühne, die weithin bekannten „Wildecker Herzbuben“, benannt nach einem nordhessischen Städtchen. Am vergangenen Freitag traten sie beim Raiffeisen-Nachmittag in Forheim auf und sangen sich dabei rasch in die Herzen des Publikums.
Der Vorstandsvorsitzende der veranstaltenden Raiffeisen-Volksbank Ries, Paul W. Ritter, brachte in seiner Begrüßungsrede unter anderem seine Freude über die außerordentliche Beliebtheit des alljährlichen Raiffeisen-Nachmittags zum Ausdruck – immerhin war das Festzelt in Forheim mit mehr als 1300 Besuchern fast komplett gefüllt. Zunächst war noch etwas Protokoll zu erledigen: die Stammkapelle des Musikvereins Fremdingen, die auch für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgte, intonierte das Rieser Heimatlied, die Anwesenden sangen kräftig mit und der stellvertretende Landrat Reinhold Bittner sprach zur Eröffnung das politische Grußwort.
Dann war es soweit: Mit dem Lied „Zwei Kerle wie wir“betraten die „Wildecker Herzbuben“singend und unter dem Jubel der Besucher die Bühne. Mit bekannten Schlagern wie „Die alte Linde“, dem „Schneewalzer“und „Die Tränen des Laurentius“sowie launigen Zwischenmoderationen brachten die beiden Sänger das zum größten Teil reifere Publikum schnell in Stimmung. So wurde beim „Bunten Blumenstrauß“, der „Kleinen Kneipe“und bei „Wir werden alle 100“schon kräftig mitgesungen und mitgeschunkelt.
Mit ihrem größten Hit „Herzilein“aus dem Jahr 1990 starteten die beiden stattlichen Schwergewichte in die zweite Staffel, in der es zwischenzeitlich musikalisch anspruchsvoller wurde. Auf das italienische Potpourri „Tenorissimo“ folgte ein Trompetensolo von Wolfgang Schwalm und Wilfried Gliem unternahm mit Queens „I Wanna Break Free“einen (durchaus verzichtbaren) Abstecher in die Rockmusik. Dass die beiden auch im fortgeschrittenen Alter noch echte Bühnenprofis sind, bewiesen sie in der Schlussrunde, als Raiffeisenchef Ritter mitsingen durfte und bei Kult-Schlagern wie „Butterfly“, „Bianca“und „Michaela“noch mal richtig Bewegung ins Festzelt kam.
Nun könnte man sich im Zuge einer solchen Veranstaltung trefflich auslassen über volkstümelnde Schnulzen, seichte Schlager-Suppe und Playback, über simple musikalische Arrangements und über banale Texte nah an der Schmerzgrenze. Doch trifft der deutsche Schlager, so wie ihn die „Wildecker Herzbuben“und viele andere Vertreter des Genres präsentieren, nach wie vor den Geschmack eines breiten Publikums.
Zudem ist unser Land bekannt für seine „Liberalitas Bavariae“. Was auch bedeutet, dass Menschen jeden Spaß miteinander haben können, solange kein Dritter gestört oder geschädigt wird. Schäden wurden in Forheim keine gemeldet – vielmehr verbrachten die 1300 Zuschauer einen vergnüglichen und unterhaltsamen Nachmittag mit zwei gut aufgelegten Musikern, die es sichtlich genossen, vor einem begeisterten Publikum in vollem Haus aufzutreten. Auch nach der Vorstellung zeigten die beiden Schlagerstars, was ihnen ihre Fans wert sind, und verließen das Festzelt erst, als die letzte Autogrammkarte geschrieben und das letzte Selfie geschossen war.
Bei Kult Schlagern kam Bewegung ins Festzelt