Neue Schüler, neue Rektorin
Nicht nur für 30 Kinder startet die Schule in Marktoffingen und Maihingen, sondern auch für Yvonne Christl. Die Nördlingerin ist dort die neue Schulleiterin
Marktoffingen/Maihingen Etwas unsicher schauen sich die 30 neuen Erstklässler um. Hinter ihnen haben sich im Halbkreis vor dem Maihinger Schulgebäude ihre lächelnden Eltern versammelt. Einige Kinder halten ihre bunt bemalten Einhornoder Karotten-Schultüten in ihren Händen. Dann tritt Yvonne Christl vor die Gruppe. „Mir geht es fast so wie euch“, sagt sie. Die gebürtige Nördlingerin hat ihren ersten Schultag als Rektorin an der Grundschule Marktoffingen/Maihingen.
Am Morgen hatte es einen Schulgottesdienst in Marktoffingen gegeben. Die erste und zweite Klasse fährt anschließend nach Maihingen, die dritte und vierte Klasse wird dagegen in Marktoffingen unterrichtet. „Einige Kolleginnen pendeln zwischen den zwei Schulgebäuden hin und her“, erklärt Christl. Sie selbst hat die vierte Klasse in Marktoffingen, zu der sie nach der Begrüßung der Erstklässler zurückkehrt.
Die 51-Jährige ist im vergangenen Schuljahr Konrektorin an der Grund- und Mittelschule Waller- gewesen. Das erzählt sie ihrer neuen Schulklasse. Davor hatten sich die 20 Viertklässler in ein, zwei Sätzen vorgestellt. Gebannt hören die Kinder zu, als Christl über ihre zwei Söhne spricht, die beide von daheim ausgezogen sind.
Dann wird es laut im Klassenzimmer. Die Schüler müssen ihre Schulhefte in die richtigen farblichen Einbände einsortieren – dreimal blau für Mathe, einmal gelb, rot und orange für drei Deutschhefte. „Am ersten Tag fällt immer viel Organisatorisches an“, sagt Christl. So müssen Ordner, Mappen und Blöcke in Schränken untergebracht werden. Die Bücher werden am heutigen zweiten Schultag verteilt, an dem es schon mit dem Unterricht losgeht.
Als die Schüler wieder sitzen, möchte Christl von ihnen wissen, was ihr schönstes Ferienerlebnis war. Viele erzählen von ihrem Urlaub in Italien oder Kroatien und eistein nige feierten ihren Geburtstag. Das Erlebte dürfen die Kinder auf ein kleines Blatt malen und vorne an die Tafel kleben.
Um 10.50 Uhr endet der erste Schultag für die Schüler der Grundschule Marktoffingen/Maihingen ohne Hausaufgabe – für die Rektorin und ihre Kolleginnen allerdings nicht. „Wir treffen uns noch zu einer Lehrerkonferenz“, sagt Christl. Es werde ein kleines Fazit über die Klassen gezogen und noch einiges Organisatorisches geklärt. Und was sagt die Rektorin über den ersten Tag: „Ein ganz typischer erster Schultag.“Christl ist bereits seit 25 Jahren Lehrerin. Noch seien die Kinder etwas aufgeregt, das werde sich in den nächsten Tagen aber legen. Den einen oder anderen mitteilsamen Schüler hat sie schon im Blick. „Vielleicht muss ich welche umsetzen“, sagt sie.
Am Abend, nach einem gemeinsamen Essen mit den Kolleginnen, will sich Christl auf den zweiten Schultag vorbereiten. In Mathe soll das dritte Schuljahr wiederholt werden – dann hat sie der Schulalltag wieder.