Ein richtiger Schritt des FC Bayern
Es war nicht das 0:3 in Paris, das Carlo Ancelotti den Job kostete. Der FC Bayern entlässt seinen Trainer nicht aufgrund eines schlechten Spiels. Der FC Bayern hat seinen Trainer aufgrund der Entwicklungen in den vergangenen 14 Monaten entlassen. In der Paris-Partie zeigten sich eben nur allzu deutlich sämtliche Schwierigkeiten, die sich seit der Ankunft Ancelottis in München angehäuft hatten. Sie zu ignorieren, auf plötzlich einsetzende Besserung zu hoffen, war nicht mehr möglich.
Die Münchner hatten Ancelotti verpflichtet, weil sie nach dem supersuperstrukturierten Pep Guardiola ihren Spielern wieder mehr Freiheit gönnen wollten. Ancelotti galt als Meister der Kabine. Als einer, der eine Mannschaft hinter sich versammeln kann. Taktisch und technisch waren die Münchner gut geschult, jetzt bedurfte es nur noch eines ausgeglichenen Moderators. Hofften Rummenigge und Hoeneß. Sie täuschten sich gleich in vielerlei Hinsicht.
Guardiola hinterließ seinem Nachfolger zwar ein perfekt funktionierendes Team, aber eben auch eines, das auf einen Umbruch zusteuerte. Xabi Alonso und Philipp Lahm haben ihre Karriere mittlerweile beendet. Arjen Robben und Franck Ribéry befinden sich auf der Zielgeraden ihrer Laufbahn. Ancelotti aber liegt nichts daran, eine Mannschaft neu auszurichten. Er arbeitet am liebsten mit gut ausgebildeten Spielern. Das tat er bei seinen vorherigen Stationen in Madrid, bei Chelsea, dem AC Mailand