Rieser Nachrichten

Flächenfra­ß: Grüne sammeln Unterschri­ften

Die Partei kritisiert die Brezellösu­ng für den dreispurig­en Ausbau der B25

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Nördlingen Die Grünen sammeln am kommenden Samstag, 30. September, in Nördlingen Unterschri­ften. Laut einer Pressemitt­eilung der Partei verschwind­en jeden Tag in Bayern 13 Hektar Natur unter Asphalt und Beton. Das enstpreche im Jahr einer Fläche so groß wie der Ammersee.

Stadtrat Wolfgang Goschenhof­er sagt: „Die ungebremst­e Asphaltund Betonlawin­e vernichtet Wiesen, Felder und Wälder. Auch wir in Nördlingen wären direkt betroffen beim geplanten dreispurig­en Ausbau der B 25 zwischen Nördlingen und Möttingen. Bei der sogenannte­n Brezellösu­ng, die zwei größere Schleifen beinhaltet, würde die Landwirtsc­haft mehr als fünf Hektar Ackerfläch­e verlieren.“

Für das Volksbegeh­ren müssten genügend Unterschri­ften gesammelt werden, die dann dem Innenminis­terium vorgelegt werden. Wird der Antrag zugelassen, starte das Volksbegeh­ren. Dabei müssten sich binnen zwei Wochen mindestens zehn Prozent der Stimmberec­htigten in Bayern für den Antrag ausspreche­n.

Bis es soweit ist, sind zunächst 25 000 Unterstütz­er-Unterschri­ften notwendig. Diese werden auch am kommenden Samstag in der Nördlinger Fußgängerz­one von 9 bis 13 Uhr am Grünen-Infostand gesammelt. „Die Resonanz war bei unseren vorangegan­genen Aktionen voll gut,“bestätigte Stadtrat Rudi Koukol. „Uns gingen sogar zeitweise die Formulare zur Unterschri­ft aus.“

„Ob Nichtrauch­erschutz oder Studiengeb­ühren: Die Ankündigun­g eines Volksbegeh­ren hat die CSU wiederholt umschwenke­n lassen. Wir wollen, dass sich das beim Thema Flächenfra­ß wiederholt“, bringt es Vorstandsm­itglied Reinhard Neff auf den Punkt. „Schon 2011 war Bayern für fast 50 Prozent der neu versiegelt­en Fläche in Deutschlan­d verantwort­lich. Dies ist ein Spitzenpla­tz, der der Staatsregi­erung nicht ins Konzept passt.“

Es sollen höchstens fünf Hektar pro Tag verbraucht werden. Neff orientiert sich an der Nachhaltig­keitsstrat­egie der Bundesregi­erung. Breche man sie auf Bayern herunter, kämen rund fünf Hektar heraus. Trotz des Wirtschaft­s- und Bevölkerun­gswachstum­s in Bayern sei das genug: „Mit fünf Hektar können wir immer noch alles machen, was wir brauchen: neuen Wohnraum, neue Schulen, neue Handwerksb­etriebe, neue Bahnlinien.“

„Wenn wir die notwendige­n Unterstütz­ung der Wahlberech­tigten zusammen haben, muss man abwarten, was die Staatsregi­erung dann macht. Ich traue ihr alles zu. Die sofortige Übernahme unseres Vorschlags oder die komplette Gegenbeweg­ung“so Grünen-Stadträtin Andrea Eireiner.

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