Dringend benötigter Nachwuchs fürs Handwerk
Freisprechung 55 Maurer, Straßenbauer, Isolierer, Maler und Lackierer sind jetzt gestandene Gesellinnen und Gesellen
Nördlingen „Sie haben vor drei Jahren gut gewählt, als sie einen Handwerksberuf ergriffen haben“, sagte Nördlingens Zweiter Bürgermeister Markus Landenberger-Schneider bei der Freisprechung von insgesamt 55 Maurern, Straßenbauern, Isolierern, Malern und Lackierern im Ausbildungszentrum der Bauinnung Donau-Ries an der Kerschensteinerstraße. Stellvertretender Obermeister Alfred Hackenberg ergänzte: „Unser Gewerbe kann froh sein, solch aktive und gute Leute in seinen Reihen zu haben.“55 neue Handwerker seien aber immer noch zu wenige für das Donau-Ries, meinte Landrat Stefan Rößle. Das Handwerk „brumme“so, dass es mittlerweile weniger Arbeitslose als offene Stellen gebe.
Der stellvertretende Leiter der Berufsschule Nördlingen, Armin Parth, sprach über die beengten Verhältnisse wegen Umbaumaßnahmen, die neue Mensa, ein bewährtes Kollegenteam und eine eigene Flüchtlingsklasse. Oberstudiendirektor Gottfried Göppel von der Berufsschule Lauingen, selbst gelernter Maurer, sagte: 250 Schüler sei eine stabile Zahl, für die es derzeit allerdings zu wenige Lehrer, aber zumindest eine gute Zusammenarbeit mit Nördlingen gebe.
Kreishandwerksmeister Werner Luther bemängelte in seiner Ansprache erneut die nicht mehr ausreichenden Lehrlingszahlen und den damit einhergehenden Fachkräftemangel. Sollte es so weiter gehen, könne es so weit kommen, dass die Betriebe nicht mehr alle anfallenden Dienstleistungen durchführen könnten. Luther sprach die Ausgebildeten von ihren Verpflichtungen frei und überreichte ihnen mit Ausbildern sowie Lehrern ihre Zertifikate und Auszeichnungen. Beser Maurer war Maximilian Ecker, der diesmal von der Ederheimer Brenner GmbH kam. Der Kammersieger erreichte in der Praxis die Note 1,2 sowie in der Theorie 1,4 und bekam dafür den 1. Lutherpreis und ein Werkzeuggeschenk überreicht. Dieses ging auch an den besten Straßenbauer Ralf Leberle aus Birkhausen (Bauunternehmung Frisch Wallerstein) und dazu der 2. Lutherpreis. Der 3. Lutherpreis ging an Lukas Weidenhiller vom Unternehmen Templer aus Rögling. Die meisten Maurer und Straßenbauer hatten diesmal die Thannhauser Straßen- und Tiefbau GmbH und die Eigner GmbH mit je drei. Je zwei kamen vom Unternehmen Frisch sowie der Rettenmeier GmbH und je einer von Brenner, Herrle, W.B.G., Beyrle und Schneid.
23 Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz-Isolierer aus ganz Bayern gehören zur Nördlinger Abschlussklasse. Mit Adam Gyenis und David Kurath kommen zwei von den Ederheimer Kermann-Isolierungen und auch die beiden besten sind aus einem Betrieb, der F.K. Isoliermontage aus Ahorntal bei Bayreuth. Landessieger wurde Kis Balazs mit den Noten 1,4 und 1,6. Die meisten Auszubildenden hatte die Bilfinger Isoliertechnik (Puchheim) mit fünf.
Auch zehn neue Maler und Lackierer gibt es in der nordschwäbischen Innung, die beste von ihnen: Regina Schuster aus Lauingen. Wie fünf andere Kollegen ist sie von der dortigen Römer GmbH, die mit fünf die meisten Auszubildenden hatte. Von den fünf Fahrzeuglackierern wurden drei in Nördlinger Betrieben und einer in Wemding ausgebildet. In seinem Schlusswort fasste der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Alban Faußner, den Dank an die Junggesellen, Eltern, Ausbilder und Lehrer, aber auch die Beschäftigten der Bauinnung zusammen, bevor es zum gemeinsamen Essen ging.