Neue Marotten von der Lotte
Dorfpoetin mit ganz persönlicher Sicht
Harburg Ebermergen „No amol a Marotte von der Lotte“– so lautet der Titel des neuen Gedichtbands der Ebermergener Dorfpoetin Lotte Löw. Bei der vom Heimatgeschichtlichen Verein organisierten Präsentation des von Dorit Bauer gekonnt gestalteten Büchleins begeisterte die Autorin mit ihren mundartlichen Gedichten die mit „Lotte-Fans“voll besetzte Arche.
Als Lotte Löw dem erwartungsvoll gespannten Publikum einige ihrer neuen „Marotten“vorgetragen hatte, war klar, dass es ihr in ihrer unnachahmlichen Art wieder gelungen ist, in der Sprache des hiesigen Dialekts das häufig versteckte Besondere am Alltäglichen und das oft Hintergründige an einer scheinbar einfachen Sache anzusprechen und auf den Punkt zu bringen.
Die Autorin findet selbst zu banal erscheinenden Themen, wie „Dr Briafkaschta“oder „Müll“die passenden Reime und lässt den Zuhörer an ihrer ganz persönlichen Sicht der Dinge teilhaben („Fuaßball“). Sie schildert ihre Erfahrungen als Oma in „Enkelkendr“und nimmt das Publikum mit zum „Klassatreffa“.
Die Eigenheiten der örtlichen Mundart und deren Wandel im Lauf der Zeit spiegeln sich im Gedicht „Alte Ausdrück“. Die zahlreichen aus dem Französischen entlehnten Wörter unserer Sprache sind Gegenstand der amüsanten Reime mit dem Titel „Französisch“. Aber auch die „Kauflust“und der „Schlankheitswahn“sind vor ihrer spitzen Feder nicht sicher.
Harburgs Bürgermeister Wolfgang Kilian zeigte sich bei seinem Grußwort froh darüber, dass sich gerade im Dialekt verfasste Gedichte und speziell die aus Ebermergen einer so großen Beliebtheit erfreuen und wünschte dem Werk eine große Leserschaft. Musikalisch umrahmt wurde die Buchvorstellung von Waltraud Bachmann an der Zither. Der Gedichtband kann im Ebermergener „Dorflädle“zum Preis von 15 Euro erworben werden.